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Aktuell Betreuung

Im Gomadinger Kindergarten soll Platz für 70 Mädchen und Jungen sein

Wartelisten, wie sie manch andere Kommune im Umland führen müssen, sind in Metzingen noch nicht notwendig.  FOTO: DPA
Spielzeug liegt im Sandkasten einer Kita. FOTO: DPA
Spielzeug liegt im Sandkasten einer Kita. FOTO: DPA

GOMADINGEN. Bürgermeister Klemens Betz erinnert sich noch gut an eine Klausurtagung vor fünf, sechs Jahren. Damals prognostizierte ein Mitarbeiter des statistischen Landesamts dem Gemeinderat Gomadingen sinkende Einwohnerzahlen. Gekommen ist es – dank guter Infrastruktur und attraktiver Lage samt verfügbarer Bauplätze (siehe Artikel links) – anders: »Gomadingen gehört zu den wenigen Wachstumsgemeinden in der Region«, so Betz. Das wirkt sich auch auf die Haushaltslage aus: Pro Einwohner bekomme die Kommune 1 350 Euro aus dem Finanzausgleich. »Das tut gut in Corona-Zeiten«, bekannte der Bürgermeister.

Gleichwohl: Viele, darunter auch viele junge, Bürger zu haben, zieht auch Investitionen nach sich – allen voran in die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Die sind, wie aus dem Bericht von Kämmerin Silke Hirsch hervorging, derzeit gut ausgelastet. Bis zu zehn Kleinkinder zwischen einem und drei Jahren können täglich sechs Stunden lang im Kindergarten in Dapfen betreut werden. Acht Kinder nehmen das Angebot in Anspruch.

Auch wenn eine Umfrage unter Eltern, die Kleinkinder in diesem Alter haben, ergab, dass die Betreuungszeiten von 7 bis 13 Uhr nicht für alle ausreichen: Handlungsbedarf sieht die Gemeinde nicht, denn die Eltern haben in anderen Einrichtungen – in Münsingen und Lonsingen zum Beispiel – und mithilfe von Tagesmüttern passende Angebote gefunden. »Umgekehrt kommen auch Kinder aus Nachbargemeinden zu uns, das ist in Geben und Nehmen«, erläuterte Betz die intern abgerechnete Kooperation zwischen den Kommunen.

Dringend was tun muss die Gemeinde im Kindergartenbereich. Laut Betriebserlaubnis dürfen im Gomadinger Kindergarten derzeit 54 Jungen und Mädchen der Altersgruppe drei bis sechs Jahre betreut werden. Das reicht laut Hochrechnung nicht mehr: Bereits zum Ende des neuen Kindergartenjahres im Oktober 2021 werden voraussichtlich 67 Kinder die Einrichtung besuchen. Die Verwaltung habe deshalb bereits eine Änderung der Betriebserlaubnis beantragt, informierte Silke Hirsch. Aus einer Kleinkindgruppe mit bisher zwölf Plätzen soll eine Regelgruppe für bis zu 28 Kinder werden. Damit erhöhe sich die zulässige Kinderzahl auf 70. Personell hat die Aufstockung der Betreuungskapazitäten zumindest vorerst keine Auswirkungen. Im Frühsommer 2021 soll das Thema trotzdem erneut auf den Prüfstand respektive auf die Gemeinderats-Tagesordnung.

Moderate Gebührenerhöhung

Was sich ändert, sind die Gebühren. Gomadingen folgt, wie die meisten anderen Gemeinden auch, den Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände, die Beiträge pauschal um 1,9 Prozent anzuheben. Die neuen Sätze gelten in Gomadingen ab 1. Oktober. Ein Platz im Regelkindergarten beispielsweise kostet die Eltern eines Einzelkinds künftig 119 statt bisher 117 Euro im Monat. An der Spitze der Gebührentabelle steht die tägliche Betreuung eines unter Dreijährigen in der Dapfener Kleinkindgruppe mit 283 Euro.

Die Elternbeiträge decken rund 13 Prozent der Kosten – damit bleibt Gomadingen auch weiterhin deutlich unter der 20-Prozent-Marke, die die Spitzenverbände empfehlen. Abzüglich der Zuweisungen des Landes müsse die Gemeinde pro Kind 5 300 Euro im Jahr aufbringen, so Betz, der den Zuschussbedarf auf insgesamt knapp 319 000 Euro bezifferte.

Erlassen hat der Gemeinderat den Eltern die Beiträge für die Monate April und Mai, in denen wegen Corona kein oder nur eingeschränkter Betrieb möglich war. Die Gemeinde verzichtet damit auf Einnahmen von rund 12 200 Euro, das Defizit kann allerdings aus dem Soforthilfepaket des Landes – Gomadingen bekommt eine Pauschale von knapp 31 000 Euro – gedeckt werden. (ma)