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Gerhard Mutz ist seit 40 Jahren Lokführer - und das im selben Betrieb

Vier Jahrzehnte in einem Unternehmen – das schaffen nur wenige Menschen. Mutz arbeitet seit 40 Jahren beim SWEG-Verkehrsbetrieb Hohenzollerische Landesbahn

Gerhard Mutz ist seit 40 Jahren Lokführer. Seine erklärte Lieblingsstrecke ist die durchs Laucherttal. SWEG SÜDWESTDEUTSCHE LAND
Gerhard Mutz ist seit 40 Jahren Lokführer. Seine erklärte Lieblingsstrecke ist die durchs Laucherttal. SWEG SÜDWESTDEUTSCHE LANDESVERKEHRS-AG Foto: SWEG SÜDWESTDEUTSCHE LANDESVERKE
Gerhard Mutz ist seit 40 Jahren Lokführer. Seine erklärte Lieblingsstrecke ist die durchs Laucherttal. SWEG SÜDWESTDEUTSCHE LANDESVERKEHRS-AG
Foto: SWEG SÜDWESTDEUTSCHE LANDESVERKE

GAMMERTINGEN. Vier Jahrzehnte in einem Unternehmen – das schaffen nur wenige Menschen. Einer von ihnen ist Gerhard Mutz. Er begann am 1. September 1980 seine Arbeit in Gammertingen bei der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL), die inzwischen zur Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG) gehört. Heute steuert der Gammertinger als Triebfahrzeugführer die Züge auf der Zollern-Alb-Bahn.

»Kaum zu glauben, dass ich jetzt schon 40 Jahre hier im Unternehmen bin«, sagt Gerhard Mutz. Dass er die beruflichen Jahre nicht als Belastung empfindet, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass er seine Tätigkeit gern ausübt: »Ich bin mit Leib und Seele Triebfahrzeugführer.« Seit Kindertagen war sein Berufswunsch, einmal Züge zu steuern. Seine Ferien verbrachte Mutz häufig bei der Oma in Mägerkingen, wo es ihn stets an den Bahnhof zog. Als er als Jugendlicher erfuhr, dass bei der Hohenzollerischen Landesbahn in Gammertingen eine Lehre zum Betriebsschlosser angeboten wird, überlegte er nicht lange. Die Bewerbung war erfolgreich, ebenso die Lehre selbst. Anschließend arbeitete der gebürtige Tailfinger drei Jahre lang als Betriebsschlosser an Loks und Triebwagen in der HzL-Betriebswerkstatt in Gammertingen. 1986 folgte eine weitere Ausbildung zum Lokführer, und seitdem fährt er Menschen und Güter an ihre Zielorte. Am häufigsten ist er in Personenzügen auf der Zollern-Alb-Bahn 2 unterwegs – also auf der Strecke Sigmaringen – Gammertingen – Hechingen – Haigerloch – Eyach.

Zwischen Gammertingen und Haigerloch-Stetten fährt Mutz außerdem Güterzüge und zwischen Haigerloch und Eyach Freizeitverkehr. Seine Lieblingsstrecke ist die durchs Laucherttal von Neufra über Gammertingen nach Sigmaringen. »Die Landschaft dort ähnelt dem großen Donautal, und dieses Bild im Wechsel der Jahreszeiten fasziniert mich sehr.« Die Abwechslung ist es auch, die Gerhard Mutz an seinem Beruf am meisten schätzt – die Abwechslung von Tages- und Jahreszeiten, von Fahrzeugen und von Begegnungen mit Menschen. »Kein Tag ist wie der andere«, so der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder und Opa einer Enkeltochter. Seine Begeisterung für den Beruf hat in der Familie weitere Früchte getragen: Sohn Marcel arbeitet seit elf Jahren ebenfalls als Triebfahrzeugführer bei der Hohenzollerischen Landesbahn. In seiner Freizeit geht Gerhard Mutz gern Wandern, fährt Fahrrad oder bewirtschaftet sein eigenes Waldstück in Bitz. Bei diesen Hobbys kann er – genau wie im Beruf – seine Heimat genießen. »Ich bin heimatverbunden und bodenständig, ich fühle mich hier wohl«, sagt der 57-Jährige.

Wenn alles wie geplant läuft, dann möchte Mutz noch mindestens sechs Jahre seinen Beruf ausüben. Auf dem Weg dahin ist noch in diesem Jahr eine größere Anpassung zu bewältigen. Denn zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember werden die RegioShuttle auf der Zollern-Alb-Bahn durch moderne Lint 54 des Herstellers Alstom im schwarz-weiß-gelben Landesdesign ersetzt und der Fahrplan stark verändert. Für Mutz bedeutet dies, langjährige Routinen zu durchbrechen.

Mit Hammer und Schraubendreher komme man bei den Lint-Fahrzeugen mit ihrer Elektronik nicht mehr weit, es gehe eher darum, einen Rechner an- und auszuschalten. »Aber wer sich den nötigen Modernisierungen nicht verschließt, der kommt auch mit dem Neuen gut zurecht«, beschreibt Mutz seine Lebenseinstellung, die ihm schon so manches Mal geholfen hat, Veränderungen zu bewältigen. Und so ist er auf die geänderten Fahrpläne gespannt und vor allem voller Vorfreude auf die regelmäßigen Einsätze mit den Lint 54: »Die Fahrzeuge sind angenehm leise, voll klimatisiert und wunderbar zu fahren.« (fm)