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Forstwirtschaftsplan Sonnenbühl: Unterm Strich steht eine knappe rote Null

Sonnenbühl plant für 2020 mit weniger Einnahmen aus der Holzernte wie 2019. Der Preisrückgang beim Fichtenholz und die Mengen an Schadholz sind Gründe.

Die Folgen des Schneebruchs in Genkingen sind gut zu erkennen. Foto: Fischer
Die Folgen des Schneebruchs in Genkingen sind gut zu erkennen. Foto: Fischer
Die Folgen des Schneebruchs in Genkingen sind gut zu erkennen. Foto: Fischer

SONNENBÜHL. 380 300 Euro Einnahmen aus der Holzernte plant Sonnenbühl im Jahr 2020. Im Vorjahr, also 2019, lag diese Zahl um circa 33 000 Euro höher. Einnahmen und Investitionen in die Waldpflege halten sich in etwa die Waage. »Unterm Strich wird es eine knappe rote Null«, sagt Matthias Kiess, Leiter der Reutlinger Außenstelle des Kreisforstamtes über den Forstwirtschaftsplan 2020. Was er im Gemeinderat Sonnenbühl aber noch vortrug, sind keine besonders freudig stimmenden Botschaften. »Die Auswirkungen des Klimawandels sind deutlich spürbar.« Bereits jetzt schon. Die Hochrechnungen für die Jahre 2050 und 2100 zeigen, dass es für Fichte und Buche auf der Schwäbischen Alb schlechte Zukunftsprognosen gibt.

Der Schneebruch Anfang des Jahres hat den Sonnenbühler Gemeindewald hart getroffen. Doch nicht nur dessen Folgen allein sind Herausforderungen für die Forstwirtschaft, zwei trockene Sommer – und es stand in vielen Gegenden Deutschlands schlecht um den Wald. Temperaturanstieg, Trockenheit und Käferbefall sind Faktoren, die den Wald nachhaltig schädigen. Das alles hat bereits 2018/19 zu großen Mengen Schadholz in Baden-Württemberg geführt, so Kiess: 21,3 Millionen Festmeter im Ländle, im Kreis Reutlingen 45 000 Festmeter und in Sonnenbühl 6 100 Festmeter – also circa 13,5 Prozent der Menge des gesamten Landkreises.

Für Sonnenbühl wird für 2020 geplant, 9 545 Festmeter Holz einzuschlagen, 2019 waren es 9 100 Festmeter (ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter Holz ohne Zwischenräume beim Stapeln). Davon stammten 6 150 Festmeter aus dem Schneebruch, 130 Festmeter waren vom Käfer befallenes Holz. 1 500 Festmeter, die erst 2019 verbucht wurden, seien bereits im Dezember 2018 geerntet worden, sagte Förster Alexander Schick. (GEA)