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Feuerwehr aus Hohenstein: Zahl der Einsätze hat sich verdoppelt

Brände, Unwetter, Schnee und Notlagen: Die Hohensteiner mussten im vergangenen Jahr 25 Mal ausrücken

Die Feuerwehr Hohenstein ehrte in ihrer Hauptversammlung verdiente Mitglieder.  FOTO: LEIPPERT
Die Feuerwehr Hohenstein ehrte in ihrer Hauptversammlung verdiente Mitglieder. FOTO: LEIPPERT
Die Feuerwehr Hohenstein ehrte in ihrer Hauptversammlung verdiente Mitglieder. FOTO: LEIPPERT

HOHENSTEIN. Bei fast doppelt so vielen Einsätzen wie im Jahr zuvor mussten die 131 Mitglieder, darunter eine Frau, aus fünf Abteilungen der Feuerwehr Hohenstein, 2019 Hilfe leisten, berichtete Hauptkommandant Tony Vöhringer bei der Hauptversammlung. Zwei Mal galt es, Türen bei einem Notfall zu öffnen und eine Ölspur zu beseitigten. Unwettereinsätze gab es drei Mal wegen umgeknickter Bäume und fünf Mal wegen zu viel Schnee auf den Dächern. Hinzu kamen zwei Fehlalarme und sechs Brände. So etwa als Feuer an einer Fotovoltaikanlage infolge eines Kurzschlusses gemeldet wurde, ein Auto auf einem Parkplatz sowie ein Strohballen bei einem Stall in Brand geraten war.

Den größten Brandeinsatz hatte die Wehr im März, als an der Heizungsanlage einer Schreinerei in Ödenwaldstetten ein Schwelbrand entstanden war. »Bei allen Bränden war es gut, dass sie schnell bemerkt und gemeldet wurden, sonst hätten die ein ganz anderes Ausmaß angenommen«, betonte Vöhringer. Auch Personen rettete die Wehr, so etwa einen Jungen, der beim Klettern ins Gebüsch abstürzte und sich an einem Ast »aufspießte«. Vier Mal mussten die Retter zu Verkehrsunfällen, einer davon wird ihnen länger in Erinnerung bleiben. Im November waren zwei Kameraden der Reutlinger Feuerwehr mit einem 48-Tonner-Kranwagen auf der B 312 verunglückt, stundenlange Straßensperrung wegen der schwierigen Bergung und ein Sachschaden von einer halben Million Euro waren die Folge.

Um für diese vielfältigen Aufgaben gerüstet zu sein, haben die Feuerwehrleute etliche Fortbildungen besucht. In der jährlichen Übung bei Schwörer-Haus, die 2019 von der Kooperationswehr Gammertingen unterstützt wurde, waren die zwei Szenarien Brand und Menschenrettung enthalten, zudem wurde erneut der Aufbau einer Löschwasserversorgung trainiert. Auch der »Gefahrstoffzug 2 Alb«, zu dem die Hohensteiner neben den Wehren aus Trochtelfingen und Münsingen gehören, führten zwei Einsatzübungen durch, wobei Vöhringer seinen Dank an die Firmen richtete, die Platz und Material zur Verfügung gestellt hatten.

Beim Ferienprogramm konnten die Floriansjünger 30 Kindern einen abwechslungsreichen, interessanten Tag bieten. Die 17 Jugendlichen der Nachwuchswehr, die am 16. Mai ihr 20-jähriges Bestehen feiern wird, trugen ihre Aktivitäten des vergangenen Jahres selbst vor. Der neue Kassier Timo Hoffmann blickte auf ein »zufriedenstellendes Jahr« zurück. Einen laut Vöhringer »sehr aktiven Posten« stellte die Abnahme der Leistungsabzeichen in Bronze und Silber dar, die von 32 Kameraden erfolgreich abgelegt wurden.

Nach mehr als zwei Jahren Planung konnte 2019 das neue Löschfahrzeug 10 für die Abteilung Ödenwaldstetten in Empfang genommen werden, die offizielle Übergabe werde in diesem Jahr nachgeholt, so Zeller. Auch blickte der Bürgermeister auf die Entscheidung in Sachen Entschädigung für die Feuerwehren. »Feuerwehr bleibt ein Ehrenamt, die Dienste werden immer aufwendiger und belastender, der Aufwand ist enorm und verlangt Bereitschaft bei Tag und bei Nacht«, betonte Zeller, dass deshalb der »Quantensprung für die teils dreifache Erhöhung gerechtfertigt, angemessen und ein deutliches Zeichen für Anerkennung und Wertschätzung« sei. Im Feuerwehrwesen im Landkreis seien von über 3 000 Angehörigen etwa 90 Prozent neben Familie und Beruf ehrenamtlich tätig, bestätigte Kreisbrandmeister Wolfram Auch. »Die stecken alle viel Freizeit, Energie und Engagement in die kommunale Gefahrenabwehr, Atemschutzträger sind zudem körperlich belastet und manches Mal wird sogar das eigene Leben und die Gesundheit in Gefahr gebracht«, dankte Auch für diesen Einsatz. »Es ist ein beruhigendes Gefühl für die Bürger, eine gut aufgestellte und leistungsfähige Wehr zu haben.« In geheimer Wahl wurden Peter Lipp und Markus Baier zu Stellvertretern des Kommandanten bestimmt. (GEA)

BEFÖRDERUNGEN UND EHRUNGEN

Walter Reyhing ist Ehrenkommandant der Abteilung Meidelstetten

Eine besondere Ehrung, »die es in dieser Form bislang nicht gab«, ließ Bürgermeister Jochen Zeller einem Feuerwehrmann aus Meidelstetten zuteil werden. »Sie ist für einen Feuerwehrkameraden, der Außergewöhnliches geleistet hat, 44 Jahre Feuerwehrmann und dabei 35 Jahre Abteilungskommandant und 14 Jahre stellvertretender Gesamtkommandant war und 2018 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden ist«, zählte Zeller die Verdienste von Walter Reyhing auf. Für diese »jahrzehntelange Treue, Pflichtbewusstsein und Dienst im Sinne der Allgemeinheit« ernannte Zeller Reyhing zum Ehrenkommandanten der Abteilung Meidelstetten. Nach 45 Jahren als Feuerwehrmann, davon Gruppen- und Zugführer sowie sechs Jahre lang Jugendwart, vier Jahre Stellvertreter und sieben Jahre Gesamtkommandant, wurde Gerhard Schuler mit »Dank für das große Engagement« von Zeller in den Feuerwehr-Ruhestand verabschiedet. Weil Andreas Buck und Gerhard Steiner bereits seit 40 Jahren ihren Dienst bei der Feuerwehr leisten, wurden sie mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold geehrt. Das Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre Dienst erhielten Sebastian Knupfer sowie Johannes und Martin Sauter, die Ausführung in Silber für 25 Jahre Dienst ging an Hans-Günter Baisch, Peter Schenk und Gunter Bez. Befördert wurden zum Oberfeuerwehrmann: Kevin Vöhringer, Roland Schenzle, Maximilian Kirsch und Marco Rund; zum Hauptfeuerwehrmann: Michael Krehl und Thomas Schweikhard; zum Löschmeister: Niklas Bindewald und Julian Schnitzer sowie zum Oberlöschmeister: Joachim Broß. (lpt)