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Aktuell Landwirtschaft

Für zwei Bernlocher ist jeder Tag Mo(h)ntag

Nahrungsmittel, Zier- und Arzneipflanze, Droge: Mohn ist ein vielseitiges Gewächs. Er schmeckt auf dem Brötchen und im Kuchen. Als roter Klatschmohn zieht er die Blicke auf sich. Und auf der Schwäbischen Alb? Da bauen zwei Bernlocher Mohn an.

Verena Baltrusch und Bernd Dietrich aus Bernloch auf ihrem Mohnfeld an. In einigen Wochen sind die Kapseln reif und können geern
Verena Baltrusch und Bernd Dietrich aus Bernloch auf ihrem Mohnfeld an. In einigen Wochen sind die Kapseln reif und können geerntet werden. FOTO: FISCHER
Verena Baltrusch und Bernd Dietrich aus Bernloch auf ihrem Mohnfeld an. In einigen Wochen sind die Kapseln reif und können geerntet werden. FOTO: FISCHER

HOHENSTEIN. Auf einem Acker bei Bernloch, etwa so groß wie eineinhalb Fußballfelder, hat der Mohn vor Kurzem noch rosa Blüten getrieben, schaffte es als Lieblings-Fotomotiv in soziale Netzwerke und als Hingucker auch in die Zeitung. Die zarten Blüten dienen aber nicht nur der Landschaftsverschönerung. Mittlerweile sind die Blüten verwelkt, die Kapseln sind mit einer kostbaren Fracht gefüllt: Hunderten, sogar Tausenden grau-blauen Samen. In einigen Wochen können Verena Baltrusch (34) und Bernd Dietrich (37) ernten. Im letzten Jahr haben sie zum ersten Mal Öl aus der Saat gepresst und vermarktet – nicht als Speiseöl, sondern für die Hautpflege. Die beiden Bernlocher haben nach Sonderkulturen gesucht, um auf ihrem Betrieb Neues zu versuchen, und sind bei Ölsaaten fündig geworden. Sie bauen außerdem Leindotter, braunen Senf und Goldlein an.

Der Mohn-Anbau ist streng geregelt und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. In Bernloch gedeiht die Sommermohn-Sorte Mieszko, eine von nur zwei zugelassenen in Deutschland. Sie enthält zu wenig Opium für die Drogengewinnung. Aber wer Mohn kultivieren will, benötigt eine Genehmigung der Bundesopiumstelle in Bonn. (GEA)