HOHENSTEIN-OBERSTETTEN. Der TSV Oberstetten hat mit einem bunten Festabend sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Mit dem offiziellen Akt schließt das Jubiläumsjahr, das viele Veranstaltungen zu bieten hatte.
Dass der TSV Oberstetten 100 Jahr alt werden konnte, ist vielen Mitgliedern und Sponsoren, vor allem aber der gesamten Einwohnerschaft zu verdanken. Ihnen, ihrer Treue zum Verein und dem gelebten Miteinander galt deshalb in der vollbesetzten Schwörer-Kantine am Samstagabend der besondere Dank. Das Vorstandstrio mit Michael Damasch, Alexander Waidmann und Manuel Roth ließ die Geschichte Revue passieren, die vor 100 Jahren ihren Anfang nahm und seither viele Menschen mit einer breiten Angebotspalette anspricht und begeistert.
»100 Jahre Vereinsleben, das heißt auch 100 Jahre freiwillige, ehrenamtliche Arbeit für die Gemeinschaft«, führte Waidmann aus. Ohne die vielen Helfer und ihre Verbundenheit wären die vielen sportlichen Erfolge nicht möglich gewesen. »Der TSV Oberstetten war und ist ein wichtiger Bestandteil des Gemeinwesens. Wer Sport treibt, kann Siege feiern und muss mit Niederlagen umgehen können, er tut etwas für seine Gesundheit und sein Wohlergehen, er bringt sich ein für das gesellschaftliche Miteinander.«
»Unser Verein schafft lebenslange Bindungen, er ist Anker- und Anhaltspunkt«
Rund 500 Mitglieder gehören dem Sportverein in Schützen-, Fußball- und Gymnastik-Abteilung sowie in der Theatergruppe an. Die vielfältigen Angebote beleben das Dorfleben, der Verein ist für Kinder und Jugendliche Anlaufstelle, es bilden sich Freundschaften, die in geselliger Runde, aber auch bei Wettbewerben, Trainings und kulturellen Veranstaltungen wachsen und gedeihen können. »Unser Verein schafft lebenslange Bindungen, er ist Anker- und Anhaltspunkt, seine Geschichte zeigt, dass Teamgeist stets großgeschrieben wurde«, führte Waidmann aus.
75 Sportbegeisterte hatten vor 100 Jahren den TSV gegründet. Es gab Turniere, Fahnenweihe und Feste, aber mit der Auferlegung der NS-Ideologie auch dunkle Zeiten, die schließlich während des Zweiten Weltkrieges zur Einstellung der Aktivitäten führten. 1950 wurde der Verein wiedergegründet, Schützen- und Sportheime wurden gebaut, eine Sportanlage mit zwei Sportplätzen angelegt. Auf das Engagement der Vereinsmitglieder, auf deren Zusammenhalt und tatkräftige Mithilfe konnte stets gezählt werden.
Ziel der Veranstaltungen in diesem Jubiläumsjahr war die Präsentation des TSV als einem Verein, der in sportlichen, kulturellen und sozialen Bereichen für alle Menschen da ist. Das wurde von Bürgermeister Jochen Zeller gelobt. Der Verein sei geprägt von Teamarbeit, die Generationen untereinander verbinde. Gemeinde und Vereine seien daran interessiert, dass sich Bürger wohlfühlen, ihrer gemeinsamen Leidenschaft nachgehen können, ein Miteinander sowie Gemeinschaftssinn leben und sich zu Hause fühlen können.
»Der TSV hat gebaut, saniert, umgebaut und erweitert. Es gab immer viele Engagierte, die den Karren gezogen haben«, betonte Zeller. Solche Menschen brauche es auch in Zukunft: »Idealisten, die vorangehen und Verantwortung übernehmen bei schweren Entscheidungen und finanziellen Engpässen«. Damit es zu diesen nicht kommt, überreichte der Bürgermeister als Geschenk einen Scheck über 1.000 Euro.
EHRUNGEN
Fast 100 Mitglieder sind für 10-, 25-, 40- und 50-jährige Vereinstreue geehrt worden. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet Werner Mohl, Theo Riedinger, Helmut Roggenstein, Hubert Waidmann. Bereits in den Jahren 2020 und 2021 gehörten Karl Holzhauer, Hans Roggenstein, Helmut Rudolf und Eugen Waidmann dem Verein ein halbes Jahrhundert an. (in)
Ebenfalls nicht mit leeren Händen war auch der Sportkreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Manuel Hailfinger gekommen. Er hob die Werte hervor, die der TSV Oberstetten während der vergangenen 100 Jahre der Gesellschaft vermittelt habe: »Und das ist auch die Aufgabe unserer Vereine.« Der Verein in dieser Zeit viele Krisen durchgestanden, die zurückligenden drei Jahre seien für die gesamte Gesellschaft schwer gewesen. »Wir alle werden auch weitere Krisen meistern, da bin ich optimistisch.« Hailfinger überreichte im Namen des Württembergischen Landessportbunds eine Urkunde und 250 Euro, sowie den Vorstandsmitgliedern Michael Baur, Florian Euper, Volker Höhn, Jakob Riedinger und Julian Zeller für besondere Verdienste die bronzene Ehrennadel des Sportkreises. Von diesem gab es ebenfalls einen Scheck über 200 Euro.
Umrahmt wurde das Festprogramm mit Tänzen der Kinder- und Jugendgruppen sowie musikalisch von den Oberstetter Dorfmusikanten und vom Kirchenchor. Eine Bildershow weckte Erinnerungen und sorgte für gute Stimmung. (GEA)