ENGSTINGEN. Einen Hoffnungsschimmer gab’s erst am Ende: Dem Monat August kann Wetterexperte Roland Hummel keine Sommerqualitäten attestieren. An seiner privaten Wetterstation in Engstingen hat er die Daten für den nassen, kühlen und trüben Spätsommermonat erfasst.
Der letzte meteorologische Sommermonat August war geprägt durch anhaltende West- und Trogwetterlagen, die oft kühle oder nur mäßig warme Meeresluftmassen mitbrachten. Eine beständige Schönwetterperiode, wie sie in den vergangenen Jahren den Wettercharakter im August prägte, stellte sich heuer nicht ein. Den drei Hochs des Monats standen immerhin neun Tiefs gegenüber.
Wechselhaft und kühl
In der ersten Dekade war es ziemlich wechselhaft und kühl, erst am 9. August wurden mehr als 20 Grad gemessen. Vom 11. bis 15. August kletterten die Temperaturen dann sogar auf 25 bis 28 Grad. Es waren aber die einzig richtigen sonnigen und warmen Spätsommertage. Bereits frühherbstlich wurde es dann in der letzten Dekade. Tagelang fiel Regen, allein am 29. August wurden fast 30 Millimeter registriert. Einen Hoffnungsschimmer gab es zum Monatswechsel. Eine Umstellung der Großwetterlage zu einem sogenannten Altweibersommer war erkennbar.
Mit einer mittleren Temperatur von 14,8 Grad war der August 2021 um 1,3 Grad kühler als normal (1991 bis 2020). Es war der kühlste August seit sieben Jahren. Die Spätsommersonne schien nur während 176 Stunden (normal 222). Dagegen gab es 118 Millimeter Niederschlag (normal 95).
Wärmehöhepunkt bereits im Frühsommer
Der meteorologische Sommer 2021 (Juni, Juli und August) in Zahlen: Temperatur 15,9 Grad (normal ebenfalls 15,9 Grad). Der Wärmehöhepunkt war bereits im Frühsommer. Die Sonne schien 640 Stunden (normal sind es 678). Es war der trübste Sommer seit sieben Jahren. Und es war auch der nasseste Sommer seit 55 Jahren: Es fielen 459 Millimeter Niederschlag, das normale Mittel liegt bei 302 Millimetern. (hu)