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Aktuell Ehrenamt

Drei Mann auf der Baustelle

Die Coronakrise hat auch das bürgerschaftliche Engagement in den St. Johanner Ortsteilen ausgebremst. Projekt Bushaltestelle hat sich verzögert

Bleichstetter Jahresprojekt: Ortsvorsteher Dieter Kröger (auf der Leiter) und die Ortschaftsräte Markus Ferruzzi (links) und Jen
Bleichstetter Jahresprojekt: Ortsvorsteher Dieter Kröger (auf der Leiter) und die Ortschaftsräte Markus Ferruzzi (links) und Jens Kalmbach gestalten die Bushaltestelle an der Sonnenhalde neu. FOTO: DEWALD
Bleichstetter Jahresprojekt: Ortsvorsteher Dieter Kröger (auf der Leiter) und die Ortschaftsräte Markus Ferruzzi (links) und Jens Kalmbach gestalten die Bushaltestelle an der Sonnenhalde neu. FOTO: DEWALD

ST. JOHANN-BLEICHSTETTEN. Auch das bürgerschaftliche Engagement wurde durch die Corona-Pandemie ausgebremst. »Im März und April ist gar nichts gelaufen«, bedauert Bleichstettens Ortsvorsteher Dieter Kröger. Dabei hatten sich der Ortschaftsrat und etliche Helfer aus dem Kreis der Einwohner fürs Frühjahr einiges vorgenommen, vor allem die Erneuerung der beiden Bushaltestellen an der Sonnenhalde. Jetzt konnte das Bleichstetter Jahresprojekt wenigstens mit reduzierter Kraft angegangen werden.

Am gestrigen Montag waren Dieter Kröger und die Ortschaftsräte Markus Ferruzzi und Jens Kalmbach vom Morgen an beschäftigt: Eine der beiden Sonnenhalde-Bushaltestellen ist neu mit Holz verkleidet worden. Das marode Dach und die angefaulten Bretter der Rückwand waren bei einem vorausgegangenen Arbeitseinsatz abgebaut worden. Außerdem hat die Metallkonstruktion des Wartehäuschens schon einen neuen Farbanstrich erhalten – in der Gemeindefarbe Blau. Ob der Schriftzug Sonnenhalde in Gelb noch dazu kommt, überlegt Kröger derzeit noch.

Vorsicht beim Arbeitseinsatz

Im Mai haben die Bleichstetter Ehrenamtlichen wieder in aller Vorsicht mit ihren Arbeitseinsätzen begonnen. Anders als sonst geht es dabei nicht darum, möglichst viele Helfer zu organisieren: »Mehr als drei dürfen es pro Treffen nicht sein.« Weil die Zahl derer, die ihre Mitwirkung angeboten haben, aber viel größer ist, wird durchgewechselt. »Es schaffen immer wieder andere«, berichtet der Ortsvorsteher.

Gestern waren es also die Ortschaftsräte, die einen Urlaubstag für die Verschönerung des Dorfbilds opferten. Ferruzzi und Kalmbach brachten die neuen Bretter an, Ortschaftsrat Gerd Hanne rückte später für das Dach des Wartehäuschens an. Das Material fürs Bleichstetter Gemeinschaftsprojekt zahlt die Gemeinde St. Jo-hann: 5 000 Euro jährlich hat jeder der Ortsteile für eigene Aktionen zur Verfügung. Diese Summe hat der Gemeinderat im vergangenen Jahr festgelegt. »Das werden wir alles aufbrauchen«, ist Dieter Kröger sicher. Denn auf der anderen Straßenseite wartet eine zweite Bushaltestelle. Weil dort auch Balken der Konstruktion durchgefault sind, ist es mit rein ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen nicht getan: Da muss der Fachmann ran.

»Ich hab’ noch nie eine Absage gekriegt.« Das Engagement der Bleichstetter kann der Ortsvorsteher nicht genug loben: »Viele bieten ihre Hilfe von alleine an.« Nicht nur das Projekt Bushaltestelle beschäftigt den Ortsteil in diesem Jahr. Auch anderes wurde schon in Angriff genommen, etwa die Reparatur des Friedhofstors. Und dann ist in der alten Schule in Bleichstetten viel zu tun. Vor dem bevorstehenden Umbau zum neuen Rat- und Bürgerhaus muss das Gebäude leer geräumt werden. Auch dabei legen freiwillige Helfer Hand an – natürlich corona-konform in Kleingruppen. (dew)