HOHENSTEIN. Großer Besucherandrang herrschte am Sonntagabend beim Adventskonzert der Sängerrunde Hohenstein in der Heilig-Kreuz-Kirche Oberstetten. Geboten wurde ein anrührendes und stimmungsvolles Programm mit Chor- und Jodelgesang.
Jedes Jahr lassen sich die Akteure der Sängerrunde Hohenstein mit ihrer Leiterin Bärbel Haarmann-Thiemann für ihr Adventskonzert besondere Höhepunkte einfallen. Dies war wohl mit ein Grund, dass kein freier Platz mehr zu ergattern war und sich viele Besucher mit einem Stehplatz begnügen mussten. Der Hauptgrund lag jedoch sicherlich am harmonischen Männergesang, mit dem die Sängerrunde Jahr für Jahr ihr Publikum begeistert.
Sonore Stimmen
Auch diesmal überzeugten die Sänger mit ihren runden, sonoren Stimmen und exzellent vorgetragenen Liedern. Der Chor kam ganz ohne Verstärker, Mikrofone und Lautsprecher aus, wusste er doch die hervorragende Akustik im Altarraum aufs Beste für sich zu nutzen. Durch die sensible Auswahl des Programms trug das Adventskonzert dieser Zeit der Erwartung Rechnung: still, zur Ruhe einladend, stimmungsvoll und als Einstimmung auf Weihnachten.
Auf die Ankunft des Herrn bereitete der Chor mit klassischen Stücken wie »Es kommt ein Schiff geladen«, »Die Zeit geht gegen Mitternacht« und »Nun sei uns willkommen, Herre Christ« vor, aber auch wunderschöne Berglieder wie »Herrliche Berge – Signore delle cime«, »Das Ave Maria der Berge« mit einem Solo von Jürgen Stein und »Winde vom Berg« mit einem Solo von Franz Jaudas wurden eindrucksvoll zu Gehör gebracht.
Im Wechsel dazu trat der zweite Chor der Sängerrunde, HatMannTöne, auf, der mit modernen, aber nicht weniger berührenden Stücken wie »The Angel Gabriel«, »Hallelujah«, »Whisper, whisper«, »Ding dong« und »Bless the Lord, oh my soul« begeisterte. Beide bestens disponierte Männerchöre schöpften aus einem großen Repertoire. Die dargebotene Chormusik war sanft und gefühlvoll, sie ließ zu keiner Zeit sowohl im A-cappella-Gesang als auch mit Klavierbegleitung von Bärbel Haarmann-Thiemann Leichtigkeit vermissen. Die zwei Ensembles bestachen durch bemerkenswerte Homogenität und durch eine Ausgewogenheit im Chorklang. Ganz besonders kam diese Qualität in der gemeinsamen Intonation von »Lobt den Herrn der Welt« zum Ausdruck. Die Sänger nutzten die Gelegenheit, mit diesem Stück aus Henry Purcells »Trumpet voluntary« aufzufordern, sich für die Überwindung von Hass und Streit und zur Bewahrung des Friedens einzusetzen.
In äußerst friedliche Stimmung versetzte auch das Trio Jodel3xang aus Öschingen die Zuhörer, das Gänsehaut verbreitete. Die Klänge der klaren Stimmen von Cordula Hermenau, Mara Ziegler und Oskar Buck schwangen zusammen, übereinander, nebeneinander und gegeneinander, bis die ganze Kirche voller Töne war. Ihre breiten, ausschwingenden Jodler vermittelten eine meditative Stimmung. Kraft und Wohlklang gingen eine Verbindung ein.
Einst verständigten sich Hirten mit diesem Ruf von Berg zu Berg, heute wird mit diesen Kompositionen die Liebe zu Natur und Heimat, aber auch der christliche Glaube besungen. So bereicherte das Trio Jodel3xang dieses Adventskonzert, mit dessen Programm die Sängerrunde Hohenstein getreu ihrem Motto den »Winter in den Bergen« nach Oberstetten geholt und den Besuchern Weihnachten ein Stückchen näher gebracht hat. (GEA)