HOHENSTEIN. Die jährliche Bedarfsplanung für die Kindergärten in Hohenstein wird eine der ersten Aufgaben des neuen Gemeinderats sein, der sich am 17. September zu seiner konstituierenden Sitzung trifft. Das alte Gremium hat am Dienstagabend noch die neuen Elternbeiträge beschlossen, die von September an in den kommunalen und in den kirchlichen Kindergärten Hohensteins verlangt werden. Wie immer orientiert sich die Gemeinde dabei an den Vorschlägen der kommunalen und kirchlichen Verbände, die eine Erhöhung um drei Prozent vorgeschlagen haben – gültig diesmal nur für ein Jahr, weil Veränderungen bei der Kindergartenfinanzierung im Raum stehen.
Wie sich die Erhöhungen für die Hohensteiner Eltern auswirken werden, hatte Beatrice Vermeij-Böhm von der Gemeindeverwaltung in einer Tabelle zusammengefasst. So kostet die Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten für ein Kindergartenkind künftig 135 Euro (bislang 131 Euro), bei zwei oder mehr Kindern in der Familie reduzieren sich die Sätze auf 103, 70 oder 23 Euro. Für über Zweijährige werden 270 statt bisher 262 Euro fällig, bei maximal 25 Betreuungsstunden wöchentlich sind es 178 Euro. Außerdem können die Eltern aus verschiedenen Ganztags-Modulen auswählen, die je nach Betreuungsintensität für Einzelkinder zwischen 285 und 184 Euro monatlich kosten.
Hohensteins Gemeinderäte stimmten der Erhöhung geschlossen zu. Die Gebühren regelmäßig aber immer nur moderat anzuheben, sei besser und gerechter, als seltener große Sprünge zu machen. Die dezentrale Struktur der Kinderbetreuung in Hohenstein werde geschätzt, betonte Markus Tress, für die Eltern seien die zu zahlenden Beiträge »im Großen und Ganzen akzeptabel«. Wichtig ist den Gemeinderäten ebenso wie Bürgermeister Jochen Zeller, dass immer die gleichen Sätze in den Hohensteiner Kindergärten gelten, unabhängig von der Trägerschaft. Da sei man mit den Kirchen aber auf einer Linie, betonte Zeller.
Die gesamte Erhöhung werde für die Gemeinde Mehreinnahmen von lediglich rund 3 000 Euro bringen, berichtete der Bürgermeister: Das deckt nicht einmal die Mehrkosten durch Tariferhöhungen. Mit einem Kostendeckungsgrad für die Kinderbetreuung von nur etwas über elf Prozent ist die Gemeinde Hohenstein von den empfohlenen zwanzig Prozent weit entfernt.
Das liegt auch daran, dass die Kommune die verlängerten Öffnungszeiten in den Kindergärten – in Hohenstein der Standard – etwas günstiger anbietet als von den Verbänden empfohlen. (dew)