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Der Engstinger Horst Oehler möchte einen Bridge-Club gründen

Der Engstinger Horst Oehler möchte einen Bridge-Club gründen und gibt einen Einführungskurs bei der VHS

Nationalspielerin Annaig Della Monta beim Bridge-Spiel mit Matze, Margot und Helga bei einer Jugendtrainingswoche auf Burg Riene
Nationalspielerin Annaig Della Monta beim Bridge-Spiel mit Matze, Margot und Helga bei einer Jugendtrainingswoche auf Burg Rieneck. FOTO: DEUTSCHER BRIDGE-VERBAND
Nationalspielerin Annaig Della Monta beim Bridge-Spiel mit Matze, Margot und Helga bei einer Jugendtrainingswoche auf Burg Rieneck. FOTO: DEUTSCHER BRIDGE-VERBAND

ENGSTINGEN. Horst Oehler und seine Frau Helga Kummer sind begeisterte Bridge-Spieler – schon seit Jahrzehnten. Ihre Leidenschaft wollen sie nun mit anderen teilen und haben daher zusammen mit der Volkshochschule Bad Urach- Münsingen ein Schnupperwochenende organisiert. Dieses besteht aus einem Einführungsabend am Donnerstag sowie einem zweitägigen Grundkurs am darauffolgenden Wochenende. »Das Angebot ist geteilt, um sicherzustellen, dass diejenigen, die sich zwei Tage Zeit nehmen für das Spiel, auch wirklich etwas damit anfangen können.« Oehler hat die Erfahrung gemacht, dass eine komprimierte Einführung erfolgreicher ist, als ein über mehrere Abende verteilter Kurs: »Dort ist die Zeit für Praxis knapp.«

Das vorgegebene, international in allen Ländern standardisierte Bridge-Regelwerk wirkt zunächst überschaubar, das eigentliche Spiel-Universum in seiner unendlichen Vielfalt offenbart sich erst danach. »Hier ist das Spiel eher unbekannt, dem Deutschen Bridge-Verband gehören nur rund 30 000 Mitglieder an. In Holland zum Beispiel sind es dreimal so viele Mitglieder.« Doch dem Kartenspiel, das aus 52 Blatt (Rommékarten ohne Joker) besteht, haftet ein elitärer Ruf an. Dabei wäre es sehr gut für den Einsatz im Denksportbereich in Schulen geeignet. Bridge ist anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Konzentration. »Deshalb ist es neben Schach und GO auch offiziell vom Olympischen Komitee als Geistessport anerkannt«, erzählt Oehler. Und im Vergleich zum Schach bietet Bridge noch eine soziale Komponente, denn ohne einen vernünftigen Umgang mit dem Partner lässt sich keine Partie gewinnen. Ein Spiel dauert nur etwa acht Minuten, so werden im Regelfall zwischen zehn und 30 Partien hintereinander gespielt.

BRIDGE-KURS

Für Jugendliche ab 14 Jahre und Erwachsene bietet Horst Oehler bei der VHS Münsingen eine Einführung ins Bridge-Spiel an. Einen Infoabend gibt es am Donnerstag, 2. Februar, von 17 bis 19 Uhr im Alten Rathaus in Münsingen. Ein Einführungswochenende am gleichen Ort schließt sich am 4. (13.30 bis 21 Uhr) und 5. Februar (10 bis 18 Uhr) an. Die Angebote sind gebührenfrei. Anmeldung ist erforderlich. (eg) 07381 7159980 info@vhsbm.de

Während das Geschehen auf dem Schachbrett offenkundig ist, kennen die Bridge-Spieler nur ihre eigenen Karten. »Und es liegt nie die gleiche Ausgangssituation vor.« Das sonst oftmals entscheidende »Kartenglück« ist laut Oehler »eliminierbar«. Die einzelnen Spiele sind sehr kurz, es spielen immer zwei Paare zeitversetzt mit derselben Kartenverteilung und vergleichen dann das Resultat. »Jeder versucht, das beste Ergebnis aus den Karten herauszuholen.« Dabei erfolgt die Bewertung immer paarweise – beide Spielpartner sind also füreinander verantwortlich – das gilt auch bei den Fehlern.

Durchhaltevermögen gefragt

Die Begeisterung müssen sich die Spieler allerdings erarbeiten, räumt Oehler freimütig ein. »Der Einstieg ist ziemlich umfangreich und erfordert Durchhaltevermögen, da selbst kundige Spieler nach vielen Jahren immer wieder von Neuem überrascht und herausgefordert werden.« Grundsätzlich besteht daher Chancengleichheit, denn ein »erfahrener Spieler kann gegen einen Anfänger verlieren«, sagt Oehler.

Er hat bereits 1970 in Tübingen erfolgreich einen Bridge-Club gegründet und möchte nun daran anknüpfen. »Wir haben damals im Alleencafé an bis zu 16 Tischen gespielt«, erinnert er sich. Seither ist er im Deutschen Bridge-Verband, hat immer wieder Kurse gegeben und auch Turnierleiter ausgebildet.

Für den Fall, dass genügend Interessenten zum Vorbereitungswochenende (siehe Box) kommen und anschließend auch dabei bleiben wollen, hat Oehler sich bereits um eine künftige Spielstätte in Undingen gekümmert. Dabei geht es neben dem Spiel auch um eine stete Weiterbildung, die immer neue Facetten eröffnet. (GEA)