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Blühende Beispiele gesucht

Der Verein Blumenwiesen-Alb initiiert Wettbewerb für Gemeinden und Bürger, um die Artenvielfalt zu erhalten.

So schön und bunt ist Vielfalt: Artenreiche Wiesen wie diese sind das Kapital der Schwäbischen Alb. FOTO: PULVERMÜLLER
So schön und bunt ist Vielfalt: Artenreiche Wiesen wie diese sind das Kapital der Schwäbischen Alb. FOTO: PULVERMÜLLER
So schön und bunt ist Vielfalt: Artenreiche Wiesen wie diese sind das Kapital der Schwäbischen Alb. FOTO: PULVERMÜLLER

MÜNSINGEN. Es ist Werbung in eigener Sache, die der Verein Blumenwiesen-Alb mit dem Wettbewerb »Gemeinden engagieren sich für Blumenwiesen« macht. Er ist aber nicht nur als Selbstzweck gedacht, sondern versteht sich als ein Baustein für die Bewahrung einer einzigartigen Kulturlandschaft. Bis zum 1. Juli werden blühende Beispiele gesucht, die einen Beitrag zur Pflege und zum Erhalt artenreicher Blumenwiesen leisten. Bewerben können sich Gemeinden, aber auch Bürger, Landwirte und Initiativen in Absprache mit der jeweiligen Kommune. Wenn noch nicht geschehen, soll der Wettbewerb auch dazu anregen, dass mehr Menschen aktiv werden und die Alb ein weniger bunter machen.

45 Städte und Gemeinden aus dem Landkreis Reutlingen und darüber hinaus haben vom Verein Blumenwiesen-Alb Post bekommen. Er ruft zum Wettbewerb »Gemeinden engagieren sich für Blumenwiesen« auf. Damit will er das bereits bestehende positive Engagement von Kommunen, lokalen Initiativen und Landwirten für den Erhalt der artenreichen Blumenwiesen auf der Mittleren Schwäbischen Alb in den Fokus rücken. Die Botschaft dahinter: »Wir sind nicht machtlos, sondern wir können etwas machen«, umschreibt Rainer Oppermann vom Institut für Agrarökologie und Biodiversität Mannheim und Vorsitzender des Vereins die Intention dahinter.

Beiträge erscheinen in Broschüre

Denn nicht nur Kommunen, Verbände, Landwirte und der Blumenwiesen-Alb-Verein sind in der Pflicht, wenn es um den Erhalt und die Förderung der blühenden Wiesenlandschaft am Fuß und auf der Schwäbischen Alb geht und es weiter gilt, das Artensterben aufzuhalten. Die Zahlen sind mit 75 Prozent Verlust der Insektenpopulation allein in den letzten 30 Jahren alarmierend. Um das aufzuhalten und den Lebensraum von Bienen, Schmetterlingen & Co. zu schützen, sind alle Kräfte gefragt. So soll der Wettbewerb dazu beitragen, dass sich bestehende Initiativen vernetzen und sich im besten Fall neue bilden. Der Verein lobt als Anreiz ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 2 000 Euro aus, und die eingereichten Beispiele sollen in einer Broschüre veröffentlicht werden. »So wollen wir gleichzeitig einen Überblick über die Naturschätze vor unserer Haustür geben«, sagt Rainer Oppermann. Außerdem zielt diese Form der öffentlichkeitswirksamen Werbung auf Bewusstseinsbildung ab. Die Biodiversität ist Teil der Kulturlandschaft auf der Schwäbischen Alb und das Kapital der Region. Und davon sollen alle profitieren – Landwirte, Bewohner und Besucher.

Welche Strategien es gibt, das zeigen etwa Betriebe in der 2017 erstellten Blumenwiesen-Alb-Broschüre »Landwirte stellen sich und ihre Produkte vor«, dafür steht aber auch eine Gruppe von Erzeugern, die unter der Regionalmarke »Albgemacht« ihre nach kontrollierten Kriterien hergestellten Produkte vermarkten, oder das Projekt »Blühende Alb«, das drei Landwirte initiiert haben und das mittlerweile 90 Nachahmer gefunden hat: Moderne Landwirtschaft und Naturschutz lassen sich verbinden. So wie die von den Landwirten angelegten Blühstreifen entlang der Felder die Äcker verbinden und damit Nahrung und Lebensraum für Insekten bieten. Schließlich gibt es kaum eine Branche, die so sehr auf Insekten als Bestäuber angewiesen ist, wie die der Landwirtschaft. Und am Ende trifft es alle Verbraucher, wenn blühende Wiesen und damit Insekten sterben. Denn von ihnen hängt ab, was der Mensch auf den Tisch bekommt.

Interessierte können ihre Blumenwiesen-Beiträge (ausgefüllter Fragebogen und Fotos) beim Verein Blumenwiesen-Alb einreichen. Auf der Homepage gibt es die Teilnahmebedingungen, weitere Informationen und Fragebögen zum Herunterladen. (GEA)

 

www.blumenwiesen-alb.de