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Baugebiet Leinäcker II in St. Johann ist nach zwölf Jahren endgültig vom Tisch

Keine Einigung mit Grundstückseigentümern: St. Johann beendet Planung nach vielen Jahren. Inzwischen sind Planungskosten in fünfstelliger Höhe aufgelaufen. »Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen zu sagen, man lässt es«, sagt Bürgermeister Florian Bauer

Ein Stop-Zeichen
Ein Stop-Zeichen. Foto: Tobias Hase/Archiv
Ein Stop-Zeichen. Foto: Tobias Hase/Archiv

ST. JOHANN. Zwölf Jahre lang hat die Planung für das Baugebiet Leinäcker II in Bleichstetten gedauert, jetzt ist sie vom Tisch. Der St. Johanner Gemeinderat konzentriert sich auf andere Flächen. »Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen zu sagen, man lässt es.« Für Bürgermeister Florian Bauer zwar keine leichte Entscheidung. Doch man sei an einem Punkt angekommen, an dem es nicht mehr weitergehe.

Mit zwei Eigentümern von Schlüsselgrundstücken sei keine Einigung zu erzielen, erklärte er. Der eine wolle das alte Umlegungsverfahren, der andere ein Mischgebiet, das in diesem Baugebiet nur unter erschwerten Bedingungen durchzusetzen sei.

Bereits 2008 wurde mit der Planung für die Baulanderschließung im Gebiet Leinäcker begonnen, allerdings war die Nachfrage in den Folgejahren nach Angaben des Bürgermeisters schwach und das Ansinnen wurde nicht weiterbetrieben. Erst 2015/2016 kam wieder Bewegung in die Sache. Inzwischen sind Planungskosten in fünfstelliger Höhe aufgelaufen, ein Ende ist mangels einer Einigung mit den Eigentümern aber nicht in Sicht.

Deshalb beschloss der Gemeinderat bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung, keine weiteren Planungen mehr vorzunehmen. »Das ist wirklich sehr schade, es liegt aber auch viel am Landratsamt. Wir haben Steuergelder für eine Papierplanung ausgegeben, das darf nicht mehr passieren«, mahnte Ingrid Eißler-Bimek.

Laut Bürgermeister Bauer sammelten sich in den vergangenen 40 Jahren 140 unbebaute Grundstücke im Gemeindegebiet an: »Da beißt sich die Katze in den Schwanz.« Dennoch soll es neue Baugebiete geben. »Leinäcker wird es jetzt nicht, aber wir machen halt auf der anderen Seite in Bleichstetten weiter.« Künftig sollen allerdings nur noch Baugebiete ausgewiesen werden, wenn die Gemeinde vorher alle Grundstücke aufkaufen kann. Deshalb wurde das Interesse der Eigentümer an einer Beteiligung in verschiedenen Gebieten abgefragt. Da zur Realisierung nur zwei Jahre Zeit bleiben, sollen nun jene Gebiete weiterverfolgt werden, in denen der Erfolg absehbar ist. Planungen zur Erschließung werden für die Geltungsbereiche der Bebauungspläne »Hinter der Kirche – Mitte« in Gächingen, »Kirchbergstraße Süd« in Lonsingen, »Spitzbubenhäule II« in Würtingen, »Öschlestraße Nord« in Würtingen sowie »Strangen III« in Bleichstetten fortgesetzt. In einem ersten Schritt sollen hierfür arten- und naturschutzrechtliche Gutachten in Auftrag gegeben werden.

Keine Bauplätze wird es dagegen in Upfingen in der »Braike«, in Ohnastetten »Hinter den Gärten« und in Würtingen in der »Münsinger Straße« geben. (GEA)