Logo
Aktuell Artenschutz

Bauern brauchen Bienen

Kritik der Bauern am Volksbegehren

Die Landwirtschaft ist, wie die meisten anderen Pflanzenerzeuger auch, auf die Bienen angewiesen. Foto: dpa
Eine Biene im Einsatz für die Menschheit. Foto: dpa
Eine Biene im Einsatz für die Menschheit. Foto: dpa

ZWIEFALTEN/MÜNSINGEN. »Bedenke das Ende«, zitierte Gebhard Aierstock, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Reutlingen, gleich mehrmals beim diesjährigen Erntepressegespräch, das er nutzte, um gegen das erst vor Kurzem von der Initiative pro Biene gestartete Volksbegehren »Artenschutz – Rettet die Bienen« zu wettern und die Position des Landesbauernverbands darzustellen. »Ich sehe die Landwirtschaft als Teil des Problems, aber auch als Teil der Lösung«, wehrte Aierstock einseitige Schuldzuweisungen ab. Und betonte: »Die Landwirtschaft hat ein großes Interesse an der Bestäubungsleistung der Bienen und auch an anderen Insekten.«

In Baden-Württemberg gebe es sehr viele Schutzgebiete und naturverträglich bewirtschaftete Flächen, die eine große Insektenvielfalt beherbergen. »Der Kreis Reutlingen ist mit seinem Biosphärengebiet, den Streuobstwiesen und Blühstreifen ein Hotspot an Biodiversität«, hob Aierstock hervor. Die Pro-Biene-Forderung, den Ökolandbau bis zum Jahr 2035 auf 50 Prozent zu steigern und Staatsflächen künftig nur noch ökologisch zu bewirtschaften, hielt Aierstock für unrealistisch. »Schon jetzt haben Ökomolkereien Aufnahmestopps für Milch verhängt, weil sie ihre Erzeugnisse nicht an den Mann bringen.« Auch die Produktlinie »Albgemacht« im Biosphärengebiet Schwäbische Alb sei ein guter Ansatz für die nachhaltige und umweltfreundliche zudem regionale Lebensmittelproduktion. »Aber die Leute müssen das auch kaufen.« (jsg)