Logo
Aktuell Archäologie

Bauarbeiten bei Gomadingen legen Reste einer römischen Siedlung frei

Die Brüder Klaus und Heinz Besch begleiten seit Jahrzehnten alle Baumaßnahmen auf der Alb mit kritischen Augen.

Heinz (hinten) und Klaus Besch vor den Fundamenten eines römischen Gebäudes.   FOTO: WURSTER
Heinz (hinten) und Klaus Besch vor den Fundamenten eines römischen Gebäudes. FOTO: WURSTER
Heinz (hinten) und Klaus Besch vor den Fundamenten eines römischen Gebäudes. FOTO: WURSTER

GOMADINGEN. Der Bagger brachte es zutage: Bei den Bauarbeiten im Zuge des Neubaus der Höchstspannungsleitung zwischen Reutlingen-Rommelsbach und Herbertingen stießen Mitarbeiter der Firma Omexom neben dem Charlottenhof bei Gomadingen auf Reste einer römischen Ansiedlung. Die Bauarbeiten wurden daraufhin für zwei Wochen eingestellt. Für die Brüder Klaus und Heinz Besch ist der Fund keine Überraschung. Die »Besch-Brüder« sind seit über 60 Jahren dem Römer-Virus erlegen und begleiten Baumaßnahmen mit geschultem – und kritischen – Auge. Fündig werden sie und die Archäologen von der Außenstelle des Landesdenkmalamts in und um Gomadingen fast immer.

Etwa 40 Jahre lang war die Albgemeinde Garnisonsstandort. Ungefähr von 75 bis 110 nach Christus stand hier das größte Kastell des Alblimes mit Kantenlängen von 190 auf 160 Metern, Wahrzeichen der Macht der römischen Kaiser auf der Alb. Allein das Tor, durch das die römischen Kavalleristen ausschwärmten, hatte eine Breite von 14 Metern. Quer durch das Geviert zieht sich seit 1965 die L 230 von Offenhausen kommend Richtung Münsingen – wie beim Trassenbau haben sich die Bedürfnisse der jetzigen Alb-Bewohner gegen den Erhalt der Hinterlassenschaften der Vormieter durchgesetzt. (GEA)