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Aktuell Tradition

Augstbergsonnen und Krustenbraten

Steinhilben und Ohnastetten feiern ihre Backhaushocks, nicht nur mit dem Klassiker Dinnete.

Foto: Gabriele Leippert
Foto: Gabriele Leippert

TROCHTELFINGEN/ST. JOHANN. Die Öfen der Backhäuser in Steinhilben und Ohnastetten glühten am Wochenende, so viele leckere Brote, krosse Dinnete und köstliche Zwiebelkuchen wurden gebacken. Wieder einmal waren die Hocketen rund um die Backhäuser angesagt. Und obwohl das Wetter am Sonntagmorgen Zicken machte und Gewitter und heftige Regengüsse schickte, strömten die Besucher an beiden Tagen auf die Feste.

Ab 6 Uhr wird gerädelt

In Steinhilben waren die Augstbergmusikanten zum fünften Mal die Organisatoren. »Am Samstagabend war es einfach nur super«, wertete Vorstandsmitglied Michael Knupfer. Das Festzelt sei zwar kaum besetzt gewesen, dafür hätten es sich die Besucher zu Hunderten im Freien und bis tief in die Nacht so richtig gemütlich gemacht. Auch der Weizenbierstand im Freien sei umlagert gewesen. »Da haben wir erstmals Wurstsalat serviert und das ist sehr gut angekommen.« Die Seniorenkapelle der Augstbergmusikanten begleitete den Abend mit Blasmusik. Am Sonntag servierten die Helfer selbst gemachte Salatplatten zu Schnitzel oder Spanferkel. »Die Leute haben ab sechs Uhr morgens Kartoffeln geschält, Gurken gerädelt und anderes geschnitten und gehobelt«, war Vorstandsmitglied Florian Gutbrod voll des Lobes. Der Backofen lief im Dauereinsatz für knusprige Musikantenlaibe aus Weizenmehl, Dirigentendinkel oder die Augstbergsonnen mit Sonnenblumenkernen.

Ausschließlich am Sonntag gab es zusätzlich das »Dinkel-Hanf-Holzofenbrot«. »Aber ohne Tüte«, grinste Backchef Jürgen Godzik augenzwinkernd, denn natürlich war es ein Hanf ohne betäubende Zutaten. Gut angenommen wurden auch Dinneten belegt mit Speck, Zwiebeln, Schmand oder Tomaten und Salami. Die Lauchertmusikanten aus Melchingen sowie die Steinhilber Jugendkapelle unter Leitung von Christoph Heinzelmann sorgten für die richtige Begleitmusik. Ein Dankeschön verteilten die Vorstände an die vielen Helfer. »Die Stimmung untereinander ist schon seit dem Aufbau richtig toll.«

Foto: Gabriele Leippert
Foto: Gabriele Leippert

Der für den Bau des Dorfgemeinschaftshauses gegründete Bürgerverein lud in Ohnastetten zur Backhaushockete ein. Auch hier wurden unzählige Brote, Zwiebel- und Rahmkuchen oder Dinetten gebacken, gegessen oder mit nach Hause genommen. Dem Feierabendhock bei lauen Temperaturen am Samstagabend, bei dem sich das Rund vor dem Backhaus prall mit Gästen gefüllt hatte, folgte am Sonntag zuerst ein Gottesdienst mit Kohlstettens ehemaligem Pfarrer Martin Dürr. »Den mussten wir allerdings wegen des Gewitters in die Kirche verlegen«, bedauerte Vorsitzender Michael Früh.

Backen im Kindergarten?

Doch weil sich das Wetter nach seinem feuchten Ausbruch schlagartig besserte, strömten die Besucher nur so. Während die Musikkapelle Kirchentellinsfurt aufspielte, konnten sich die Gäste den Backhausklassiker Krustenbraten mit Salat einverleiben. Auch hier glühten die Backöfen fast wegen des Dauereinsatzes. Krosse dunkelbraune Brote machten traditionellen Dinneten oder Pizzen Konkurrenz, leckere Zwiebel- und Rahmkuchen vervollständigten das Sortiment.

Leider haben die trockenen Sommer und nassen Winter der letzten Jahre dem in den fünfziger Jahren auf einer ehemaligen Hüle erbauten Gebäude ziemlich zugesetzt. »Da musste man schon die Balken verstärken, damit das Haus nicht einstürzt«, erklärte Früh.

Der Wunsch des Vereins, das komplette Backhaus in die Räume des ehemaligen Kindergartens im Rathaus zu verlegen, habe bisher bei der Verwaltung leider noch kein Gehör gefunden. »Das wurde schon zweimal in der Gemeinderatssitzung angesprochen aber jedes Mal rundweg abgelehnt«, ärgert sich Früh ein wenig. Für andere Möglichkeiten fehlten dem Verein leider die finanziellen Mittel. »Aber schauen wir mal, was sich hier noch tut«, hofft der Vorsitzende auf eine baldige Lösung, damit auch das nächste Backhausfest wieder ein voller Erfolg werden kann. (GEA)