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Alb-ÖPNV droht das Aus im September: Dieselpreise zu hoch

Ein Linienbus. Foto: DPA
Ein Linienbus.
Foto: DPA

SONNENBÜHL. Zum ersten September könnte der Linienbusverkehr auf und von der Alb zum Erliegen kommen, wenn zwischen den Bus-Subunternehmern, Linienbetreiber RAB und dem Landkreis keine Einigung über einen Ausgleich für die hohen Dieselpreise erzielt werden kann. Das sagen die Unternehmer.

In der vergangenen Woche haben sieben Unternehmer einen Brandbrief an das Landratsamt, die Verkehrsminister im Bund und im Land sowie die Abgeordnete in der Region gerichtet. Der Betrieb sei unter den bestehenden Konditionen nicht mehr möglich, die Reserven seien aufgebraucht (der GEA berichtete).

Am Dienstag suchten die Busgesellschaften die breite Öffentlichkeit und luden den Südwestrundfunk nach Sonnenbühl ein. Armin Bendel aus Unlingen macht in dem Beitrag klar: »Wir sind nicht mehr bereit, den ÖPNV mit Eigenkapital zu subventionieren. Wenn jetzt nichts mehr passiert, im August, werden wir ab 1. September den Bus stehen lassen.«

Am 1. September steht der Bus

Landesregierung und Landkreise haben im Frühjahr über eine Diesel-Nothilfe von 30 Millionen Euro verhandelt, konnten sich aber nicht über eine Verteilung einigen, erklärte Witgar Weber, Geschäftsführer des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO), dem GEA. Deswegen entscheidet jeder Kreis selbst über Hilfen. In vielen Kreisen, darunter auch Esslingen und dem Alb-Donaukreis, komme die Nothilfe an, in Reutlingen nicht.

Zwischen den Subunternehmern und dem Kreis steht ein Linienverkehrsunternehmen, in diesem Fall die Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB), sie gibt die Gelder vom Landkreis weiter. Gestern fand eine Onlinekonferenz mit der RAB statt, sagte Busunternehmer Frank Leibfritz, allerdings ohne konkretes Ergebnis. Es sei viel wertvolle Zeit verstrichen, eine Einigung immer noch nicht in Sicht. Erst nach dem Schreiben an die Politik sei wenigstens ein bisschen Bewegung in die Sache gekommen. Christine Leibfritz ist aber skeptisch, ob im August noch eine Lösung gefunden werden kann.

Das Landratsamt stehe derweil in Verbindung mit allen Beteiligten, teilte die Pressestelle auf Anfrage mit, über Details könne noch nichts gesagt werden. Als erste Maßnahme zieht der Kreis die Preisanpassungen für das Jahr 2023 vor. (GEA)