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Sonnenbühl ist kein kriminelles Pflaster

Der Kriminalitätsbericht über die Straftaten in Sonnenbühl wurde vorgestellt.

Handschellen
Handschellen vor einen Streifenwagen der Polizei. Foto: David Inderlied
Handschellen vor einen Streifenwagen der Polizei.
Foto: David Inderlied

SONNENBÜHL. Ein Polizeibeamter im Rathaus: Nein, da ist nichts passiert, niemand wurde bestohlen, es gab keinen Hackerangriff, keine körperliche Attacke. Er kommt mit einer guten Nachricht im Gepäck: Harry Drexler, Leiter des Polizeipostens Alb, kann verkünden, dass sich die Zahl der Straftaten, die 2022 erfasst worden sind, im Vergleich zu den Vorjahren verringert hat. Nicht nur das: »Im Jahr 2022 stellen die 121 Fälle den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre dar.« Und trotzdem: »Jede Straftat ist eine zu viel«, sagt Bürgermeister Uwe Morgenstern.

Sicher fühlen können sich Kriminelle in Sonnenbühl keinesfalls. Nicht nur, weil Oliver Jasny, Gemeindevollzugsbeamter, dafür sorgt, dass es gesittet im Flecken zugeht, Falschparker ein Knöllchen bekommen, Ruhe gewahrt bleibt. Die Polizei hat 2022 72 Fälle aufgeklärt. Das ist eine Quote von 59,5 Prozent. 68 Tatverdächtige wurden ermittelt. Mit 121 Straftaten muss sich Sonnenbühl im Landkreis-Ranking nicht schämen und verstecken. Die in Sonnenbühl erfassten Delikte »stellen in Bezug auf das Straftatenaufkommen im Landkreis Reutlingen einen Anteil von 0,94 Prozent dar«. Und in der Liste der Kriminalitätsbelastungs- oder Häufigkeitszahl belegt Sonnenbühl einen Platz im Mittelfeld. Spitzenreiter dieser Liste sind Zwiefalten – erklärbar durch das ZfP –, Reutlingen und Metzingen.

Kein großes Problem mit Drogen

Was die Statistik noch aussagt: Sechs Täter waren unter 21 Jahren. Fünf Tatverdächtige standen unter Alkohol. 15 waren nicht deutscher Staatsangehörigkeit. 52 Männer kamen mit dem Gesetz in Konflikt, und 16 Frauen wurden ermittelt. Drogen spielten bei den Straftaten keine große Rolle, nur in einem Fall ermittelte die Polizei, bei dem es um einen Cannabis-Verstoß ging.

17 Rohheitsdelikte, davon 14 Körperverletzungen führt die Statistik auf, außerdem drei Sexualstraftaten, sieben weniger als 2023. Das müssen nicht zwingend schwerwiegende Fälle sein, auch die Verbreitung pornografischer Schriften fallen darunter. Bei Diebstählen und Einbrüchen gab es eine Zunahme von 15 (2021) auf 26 (2022). Allein vier Wohnungseinbrüche stehen in der Statistik. Vermögens- und Fälschungsdelikte wurden 30-mal erfasst, Betrugsfälle waren davon 22. Auch gefälschte Impfzertifikate fallen darunter. Elfmal gab es Beleidigungen, 16-mal Sachbeschädigungen.

Was für Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte immer häufiger Alltag ist, sind Widerstand oder Angriffe, denen sie sich gegenüber sehen. Diese wurden zum ersten Mal im Kriminalitätslagebericht erfasst, in Sonnenbühl gab es davon vier Fälle. (cofi)