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Kommt ein Nahwärmenetz in Pfronstetten?

Mehrere größere kommunale Gebäude und die von der Bundesregierung beschlossene CO2-Bepreisung machen ein kommunales Angebot interessant

Mehr als jeder vierte deutsche Haushalt nutzt Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets zum Heizen. Foto: Jens Büttner
Mehr als jeder vierte deutsche Haushalt nutzt Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets zum Heizen. Foto: Jens Büttner
Mehr als jeder vierte deutsche Haushalt nutzt Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets zum Heizen. Foto: Jens Büttner

PFRONSTETTEN. Seit längerem macht sich Pfronstettens Gemeindeverwaltung Gedanken, wie die Wärmeversorgung im Bereich Wunderbuch-Grundschule, Kindergarten und Albhalle auf neue, ökologischere Beine gestellt werden kann. Nachdem nunmehr beschlossen wurde, das nahe gelegene ehemalige Gasthaus Rose zu erwerben, wird auch dieses recht große Gebäude in diese Überlegungen mit einbezogen.

Nachdem die Gemeinde inmitten einer waldreichen Landschaft liegt, liegt die Wärmeerzeugung mit Holz – speziell mit Hackschnitzeln – nahe. Gleichzeitig haben die genannten Gebäude einen ausreichend großen Wärmebedarf, um eine solche Anlage wirtschaftlich betreiben zu können. Angesichts der aktuell breit geführten Diskussion über die zukünftige Energieversorgung möchte die Gemeindeverwaltung dieses Thema noch eine Stufe breiter fassen und prüfen, ob es im näheren Umfeld weitere Interessenten gibt, die sich an ein kommunal getragenes Nahwärmenetz anschließen wollen.

In der Vergangenheit sind vielerorts solche Projekte gescheitert. Allerdings nicht deshalb, weil die Kosten teurer sind als beispielsweise für Ölheizungen, hier ist vielfach ein Kostengleichstand gegeben. Oftmals fehlte allerdings den Gebäudeeigentümern der Mut, sich an einer meist genossenschaftlich getragenen Lösung zu beteiligen.

Nunmehr ist aber absehbar, dass sich die Wärmeerzeugung aus fossilen Brennstoffen durch die vom Bund beschlossene CO2-Bepreisung immer mehr verteuern wird, sodass die CO2-neutrale Nahwärme künftig auf jeden Fall günstiger sein wird. Für die Gemeinde, aber auch die Holzgerechtigkeit und Privatwaldbesitzer bietet sich außerdem die Möglichkeit, durch die Lieferung des benötigten Holzes von einer solchen Form der Wärmeerzeugung zu profitieren.

Der Pfronstetter Gemeinderat soll am Mittwoch, 22. Januar, im Rahmen einer öffentlichen Sondersitzung zu diesem Thema informiert werden. Mit Jörg Dürr-Pucher von der Clean Energy GmbH und Abrahim Dold von der Klimaschutzagentur des Landkreises Reutlingen werden kompetente Fachleute die Hintergründe einer solchen Nahwärmeversorgung beleuchten. Zu dieser Sitzung sind auch interessierte Grundstückseigentümer aus der Nachbarschaft von Schule und Rose eingeladen. (g)