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Spatenstich für Windpark Magolsheim

Im östlichsten Münsinger Teilort werden sechs Windkraftanlagen gebaut. Sie sollen Mitte 2025 ans Netz gehen.

Der offizielle Spatenstich für den Windpark wurde am Dienstag von allen am Projekt Beteiligten in die Magolsheimer Erde gesetzt.
Der offizielle Spatenstich für den Windpark wurde am Dienstag von allen am Projekt Beteiligten in die Magolsheimer Erde gesetzt. FOTO: WURSTER
Der offizielle Spatenstich für den Windpark wurde am Dienstag von allen am Projekt Beteiligten in die Magolsheimer Erde gesetzt. FOTO: WURSTER

MÜNSINGEN-MAGOLSHEIM. Die Energiewende geht voran. Während vielerorts noch bürokratische Hürden zu nehmen sind oder sich Widerstand gegen Windkraftanlagen regt, sind die Arbeiten am Windpark Magolsheim in vollem Gang. Sechs Windräder werden sich im Fernen Osten Münsingens drehen. Die Tiefbauarbeiten laufen seit Mai.

Beim offiziellen Spatenstich blickte Willi Schöller, Chef des Projektierer Schöller SI, auf die Entwicklung des Projekts in den vergangenen 16 Jahren. Denn die Idee stand schon länger im Raum, allein die Zeit war noch nicht reif. Konkreter wurde es im Jahr 2020, erzählte Schöller-Geschäftsführer Ersah Öztürk, das Projekt nahm Gestalt an, noch ohne Genehmigungen, Baugrund oder Anlagen. Ein bisschen verrückt musste man schon sein, gab Öztürk zu.

Letztlich hätten viele Akteure mitgewirkt, sagte Münsingens Bürgermeister Mike Münzing. Schöller SI als Projektierer, der Windanlagenhersteller Enercon, die finanzierende Kreissparkasse Pforzheim, die Stadt Münsingen, das Landratsamt, dass das Genehmigungsverfahren in Rekordzeit von November 2023 bis April 2024 durchgezogen hat und last-but-not-least die Magolsheimer, die sich nicht von einer »Windkraft ja, aber nicht bei uns«-Stimmung anstecken ließen, wie Münzing würdigte.

Vor allem weil die Zusammenarbeit mit Schöller von Anfang an offen und sachorientiert erfolgte, sagte der Magolsheimer Ortsvorsteher Andreas Dizinger, auch für die 26 Grundstückseigentümer, die ihre Flächen eingebracht haben. Der Windpark Magolsheim wird anders als bei anderen Projekten nicht auf Flächen des Landes oder der Kommunen errichtet.

Philipp Hirrle, Ordnungsdezernent beim Landratsamt, waren drei Punkte wichtig: Das Projekt bringt den Kreis und den Regionalverband dem Ziel, zwei Prozent der Flächen für erneuerbare Energien auszuweisen, näher. Der Windpark werde von einem Projektierer aus Reutlingen umgesetzt und betrieben. Und es sei dank der Anstrengung aller Beteiligten ein »Super-Verfahren« gewesen. Wofür die Landtagsabgeordnete der Grünen, Cindy Holmberg, auch die Arbeit der viel gescholtenen Ampelkoalition lobte.

Johannes Wild, Leiter Projektentwicklung bei Schöller SI, blickte voraus in die nahe Zukunft. Die Tiefbauarbeiten laufen, die Baugruben werden ab kommender Woche ausgehoben, bis September/Oktober die Fundamente fertiggestellt. Von Oktober bis März werden die Türme errichtet, dann kommen die »Großkomponenten«, also die Rotoren. Von Juni 2025 bis Oktober sollen die Anlagen Zug um Zug ans Netz gehen. (wu)

WINDPARK MAGOLSHEIM

Der Windpark wird aus aus sechs Anlagen vom Typ Enercon E-175 bestehen, jeweils mit einem Rotordurchmesser von 175 Metern bei einer Nabenhöhe von 162,5 Meter. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 90 Millionen Euro, der Park soll 80.000 Megawattstunden Strom pro Jahr produzieren. (GEA)