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Julia Felbinger ist neue Richterin am Amtsgericht in Münsingen

Julia Felbinger folgt am Amtsgericht auf Marian Jander. Sie ist für Zivil- und Strafsachen zuständig

Münsingens neue Amtsrichterin Julia Felbinger hat ihre Arbeit bereits aufgenommen.  FOTO: LENK
Münsingens neue Amtsrichterin Julia Felbinger hat ihre Arbeit bereits aufgenommen. FOTO: LENK
Münsingens neue Amtsrichterin Julia Felbinger hat ihre Arbeit bereits aufgenommen. FOTO: LENK

MÜNSINGEN. In der langen Geschichte des Amtsgerichts Münsingen gab es bislang erst zwei Richterinnen. Anfang des Monats hat dort die dritte ihre Arbeit aufgenommen. Es ist Julia Felbinger, die Marian Jander nachfolgt, der jetzt bei der Staatsanwaltschaft in Tübingen tätig ist (der GEA berichtete).

Felbinger ist in Münsingen für Straf-sachen und Zivilangelegenheiten zuständig. Dieses Amtsgericht ist der 29-Jährigen nicht unbekannt, sie war in den vergangenen zwei Jahren bereits als Vertreterin der Anklage ein paar Mal im Gerichtssaal tätig.

Die neue Richterin ist in Immenstadt im Allgäu aufgewachsen, bevor sie in den Rems-Murr-Kreis zog, wo sie 2014 ihr Abitur machte. Danach war sie ein halbes Jahr lang als Au-pair-Mädchen bei einer Familie in Spanien, in der die Mutter Anwältin war. »Mir hat es damals sehr imponiert, wie die Frau den Beruf und die Familie unter einen Hut bringt.«

Drittbeste ihres Jahrgangs

Auch deshalb entschied sich die gebürtige Bayerin, Jura zu studieren, was sie von 2015 bis 2019 in Tübingen tat. Danach war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin ein halbes Jahr lang in einer Anwaltskanzlei in Stuttgart tätig. Schnell merkte Felbinger, dass ihr die Arbeit auf der anderen Seite mehr Spaß macht und absolvierte ihre Referendarzeit am Landgericht Tübingen.

Landesjustizministerin Marion Gentges gratulierte Mitte 2022 Felbinger persönlich zum Zweiten Juristischen Staatsexamen. Die frisch examinierte Rechtsassessorin war die Drittbeste der insgesamt 432 Kandidaten dieses Jahrgangs. Anschließend war sie bei der Staatsanwaltschaft Tübingen, bevor die Juristin von Juni bis November 2024 wieder beim Landgericht Tübingen tätig war. Dort war sie für Zivilsachen mit einem Streitwert über 5.000 Euro zuständig und auch bei solchen Strafsachen tätig, bei denen mindestens eine Freiheitsstrafe von vier Jahren zu erwarten ist.

In Münsingen ist Felbinger jetzt in Zivilsachen für alle Klagen bis zu einem Streitwert von 5.000 Euro zuständig. Als Strafrichterin entscheidet sie bei Vergehen, bei denen eine Freiheitsstrafe von nicht mehr als zwei Jahren zu erwarten ist. Das Münsinger Amtsgericht umfasst flächenmäßig den größten Bezirk der sieben Amtsgerichte im Landgerichtsbezirk Tübingen.

Von ihrer Assessorenzeit, in der sie jeweils zwei Jahre bei der Staatsanwaltschaft und im Gericht verbringt, hat Felbinger bereits zweieinhalb Jahre hinter sich. »Ich werde also mindestens eineinhalb Jahre lang in Münsingen bleiben«, sagt die 29-Jährige. In ihrer Freizeit fährt sie Ski, spielt Tennis, wandert gern und fährt regelmäßig Fahrrad. Letzteres wird sie bestimmt das eine oder andere Mal nach Dienstschluss in und um Münsingen machen können. (GEA)

 

INFO

Der Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Tübingen umfasst die Landkreise Calw, Reutlingen und Tübingen mit insgesamt sieben Amtsgerichten. Eines davon befindet sich in Münsingen. Dieser Gerichtsbezirk umfasst außer der Stadt Münsingen noch die Kommunen Engstingen, Gomadingen, Hayingen, Hohenstein, Mehrstetten, Pfronstetten, Trochtelfingen und Zwiefalten, außerdem auch das Gebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen. (lejo)