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Marbacher Krippenfestspiele: Margot Käßmann neu dabei

Die »Marbacher Krippenfestspiele« bekommen ein neues Gesicht: Unter dem Motto »Die Botschaft vom Frieden« löst Margot Käßmann Pater Anselm Grün ab.

Auch in diesem Jahr finden die Marbacher Krippenfestspiele als besondere Inszenierung der Weihnachtsgeschichte in Marbach statt.
Auch in diesem Jahr finden die Marbacher Krippenfestspiele als besondere Inszenierung der Weihnachtsgeschichte in Marbach statt. Foto: Maria Bloching
Auch in diesem Jahr finden die Marbacher Krippenfestspiele als besondere Inszenierung der Weihnachtsgeschichte in Marbach statt.
Foto: Maria Bloching

MARBACH. Seit 2010 war Pater Anselm Grün ein wesentlicher Bestandteil der »Lebendigen Bilder zur Weihnacht« in Marbach, die vom Dapfener Pfarrerehepaar Siegfried Kühnle und Ursula Bogner-Kühnle ins Leben gerufen und seither mit großem Erfolg als »Marbacher Krippenfestspiele« inszeniert wurden. Die meditativen Engel-Botschaften des Geistlichen - eingebettet zwischen Schauspiel und Musik - rührten die vielen Besucher von Jahr zu Jahr in der Marbacher Reithalle an, deren 1.000 Sitzplätze in jeder der beiden Aufführungen am dritten Adventssonntag voll besetzt waren. Bereits im letzten Jahr hatte Pater Anselm Grün seinen Rückzug angekündigt, die weite Anreise im Winter aus der Abtei Münsterschwarzach war dem 80-Jährigen zwischenzeitlich zu beschwerlich geworden.

Pater Anselm Grün (links) gestaltete bisher gemeinsam mit Pfarrer Siegfried Kühnle, Matthias Beck, Hans-Jürgen Hufeisen und Thom
Pater Anselm Grün (links) gestaltete bisher gemeinsam mit Pfarrer Siegfried Kühnle, Matthias Beck, Hans-Jürgen Hufeisen und Thomas Strauß »Lebendige Bilder zur Weihnacht« mit. Künftig übernimmt Margot Käßmann die geistlichen Impulse. Foto: Maria Bloching
Pater Anselm Grün (links) gestaltete bisher gemeinsam mit Pfarrer Siegfried Kühnle, Matthias Beck, Hans-Jürgen Hufeisen und Thomas Strauß »Lebendige Bilder zur Weihnacht« mit. Künftig übernimmt Margot Käßmann die geistlichen Impulse.
Foto: Maria Bloching

Flötist und Regisseur Hans-Jürgen Hufeisen hat nun mit Margot Käßmann einen würdigen Ersatz gefunden. Seit langer Zeit arbeitet er mehrmals im Jahr mit der evangelischen Theologin und Seelsorgerin zusammen und hatte die Idee, den Part der geistlichen Impulse künftig mit ihr zu besetzen und damit die Weihnachtsgeschichte in der Inszenierung neu zu positionieren. »Sie wird die biblische Geschichte komplett anders auslegen als bisher Pater Anselm Grün. Das ist die größte Herausforderung in diesem Jahr. Ansonsten bleibt der Regieplan wie gehabt«, verspricht er. Ein paar Umstellungen im Ablauf werden nötig sein, aber die Weihnachtsgeschichte an sich müsse und könne ja nicht neu geschrieben werden. »Weihnachten lebt von Traditionen und dem Ritual der Wiederholung, das mögen die Leute. Und daran halten wir fest.«

Margot Käßmann kennt Marbach bisher nur vom Vorbeifahren aus ihrer Tübinger Zeit und ist sehr gespannt, was sie mit den »Marbacher Krippenfestspielen« erwartet. »Hans-Jürgen Hufeisen hat mir schon oft davon erzählt.« Die Weihnachtsgeschichte, so ist sie überzeugt, kann man immer wieder hören. Die Evangelisten Lukas und Matthäus seien »genial« gewesen. »Mit ihren Weihnachtsgeschichten haben sie Menschen auf der ganzen Welt berührt.« So auch sie selbst. Als Bischöfin habe sie mehrfach darüber gepredigt und bekam dabei einmal von einem Jungen hören: »Die Story kenne ich schon.« Natürlich sei das Geschehen um Bethlehem sehr gut bekannt, aber sie wisse, dass Weihnachten immer wieder neu erlebt werden könne. Deshalb will Margot Käßmann in Marbach aus der Perspektive unterschiedlicher Akteure erzählen.

Die Theologiin Margot Käßmann ist das neue Gesicht der diesjährigen Lebendigen Bilder zur Weihnacht.
Die Theologiin Margot Käßmann ist das neue Gesicht der diesjährigen Lebendigen Bilder zur Weihnacht. Foto: Gemeinde Gomadingen
Die Theologiin Margot Käßmann ist das neue Gesicht der diesjährigen Lebendigen Bilder zur Weihnacht.
Foto: Gemeinde Gomadingen

Sie lässt in ihren Impulsen Maria, Josef, Elisabeth und einen Sterndeuter zu Wort kommen, indem sie hinterfragt, wie sich diese zentralen Personen in der Weihnachtsgeschichte in einzelnen Situationen gefühlt haben könnten. Ihre Ausführungen basieren auf dem Buch »Die Botschaft vom Frieden«, das sie gemeinsam mit Hans-Jürgen Hufeisen veröffentlicht hat. Dieser Titel wird zum Motto der diesjährigen Festspiele, ohne ein politisches Statement zu beinhalten. Dennoch werden die Besucher, die zur Feier der Geburt Jesu und dem damit einhergehenden Friedensversprechen kommen, einen Bezug zu den Unruhen und Kriegen auf der Welt erkennen. »Ich möchte es so machen, dass die Menschen hoffnungsfroh und ermutigt aus diesem Gottesdienst hinausgehen«.

Margot Käßmann ist in dieser Inszenierung ebenso wie Hans-Jürgen Hufeisen »nur ein Mosaik eines großen Bildes«. Laut Bürgermeister und Organisator Klemens Betz wirken rund 250 Laiendarsteller im Alter zwischen vier und 85 Jahren mit: mit Gesang im Chor Lauterstimmen, im Posaunenchor und bei den Lautertalmusikanten, als Engel, Voltigierkinder, Hirten, drei Könige und Einzeldarsteller von biblischen Figuren. Schafe, Hunde und natürlich die Araberpferde aus Marbach beleben zusätzlich das Bild in der großen Reithalle und sorgen für zahlreiche Gänsehautmomente. Dass nun Margot Käßmann neu hinzukommt, befürwortet Betz. »Dieses Zusammenspiel von Laien und Profis ist schon etwas ganz Besonderes«, findet der Schultes, für den es die letzten Krippenfestspiele in seiner Amtszeit sein werden. Er hofft, dass es auch mit seinem Nachfolger auf dem Chefsessel im Rathaus mit den Marbacher Krippenfestspielen weitergeht, und dass das Arrangement mit Margot Käßmann auf längere Zeit angelegt ist.

Kartenvorverkauf

Karten im Vorverkauf gibt es unter www.diginights.com für 25 Euro Erwachsene 25 Euro und 19 Euro ermäßigt für Kinder bis 15 Jahre.

Sie hat ebenso wie alle anderen Akteure einen detaillierten Regieplan mit rund 40 Positionen erhalten, der laut Hufeisen mit einzelnen Schritten und Nummern den Ablauf genau deklariert und vorsieht, an welcher Stelle die Texte von Margot Käßmann einfließen. »Wir haben nur eine Probe einen Tag vor der Aufführung ohne Margot Käßmann, aber die einzelnen Gruppen üben getrennt voneinander schon im Vorfeld.« Aber der Einmarsch der Schafherde zum Beispiel könne gar nicht geprobt werden: »Sie werden vom Hund in die Reithalle geführt, das muss dann einfach klappen«. Neben Hans-Jürgen Hufeisen musizieren auch wie in den Vorjahren Thomas Strauß und Matthias Beck, Siegfried Kühnle erzählt die Weihnachtsgeschichte. Zwischen den beiden Aufführungen am Sonntag, 14. Dezember um 14 und 17 Uhr besteht die Möglichkeit, das Buch »Die Botschaft vom Frieden« von Margot Käßmann und Hans-Jürgen Hufeisen mit Worten und Klängen auf CD als Weihnachtsmeditation zu erwerben und signieren zu lassen. (GEA)