GOMADINGEN. Bezüglich des Kriminalitätslageberichts 2024 in Gomadingen gibt es eine schlechte und eine gute Nachricht. Die schlechte zuerst: Im vergangenen Jahr wurden 44 Straftaten, drei mehr als 2023, im Ort angezeigt. Das Positive: rund 86 Prozent davon, im Vorjahr waren es halb so viele, wurden aufgeklärt, informierte der Chef des Polizeireviers Münsingen, Robert Heinrich, den Gemeinderat. Das sei die höchste Aufklärungsrate im Landkreis Reutlingen, sagte der Erste Polizeihauptkommissar, der zum ersten Mal im Gremium zugegen war. Das Polizeirevier Münsingen ist auch für Gomadingen zuständig.
Allen Zweiflern zum Trotz, vergangenes Jahr kam, wie bereits die vier Jahre zuvor, kein einziger Asylbewerber oder Flüchtling in Gomadingen mit dem Gesetz in Konflikt, freute sich Bürgermeister Klemens Betz. Es sei gut, dass man das schwarz auf weiß habe.
2020 ließ noch aufhorchen, dass in der rund 2.300 Seelen zählenden Gemeinde die Frauen überproportional Kontakt mit den Ordnungshütern hatten. Damals war mit 53 Prozent der Anteil der ermittelten weiblichen Tatverdächtigen größer als der der Männer. Zum Vergleich: Laut Hauptkommissar Heinrich ist die Verteilung meist 75 Prozent männlich und 25 Prozent weiblich. Vergangenes Jahr seien die Frauen nicht überproportional auffällig gewesen, stellte er fest. 2024 waren sie »nur« an einem Viertel der gemeldeten Straftaten beteiligt.
»Nicht deutsche Tatverdächtige«, wie es im Beamtendeutsch heißt, wurden im vergangenen Jahr insgesamt drei (14 Prozent) verzeichnet.
Die Delikte Nötigung, Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Bedrohung beschäftigten die Polizei 2024 elf Mal, insgesamt waren es acht Fälle mehr als 2023. Bei den Diebstählen sank die Zahl von 18 auf 14. Bei acht handelte es sich um Kfz-Aufbrüche, die von einem Einzeltäter aus dem Rems-Murr-Kreis, der inzwischen gefasst wurde, verübt worden sind.
2024 wurden zwei Wohnungseinbrüche zur Anzeige gebracht. Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten gab es sieben Fälle, von denen fünf geklärt werden konnten. Der sogenannte Enkeltrick sei im vergangenen Jahr in Gomadingen kein Thema gewesen, fügte Heinrich hinzu.
Die Zahl der »Sonstigen Straftatbestände«, zu denen zum Beispiel Hausfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Beleidigung, Sachbeschädigungen und Volksverhetzung zählen, ist von elf auf zehn gesunken. Vier Fälle davon konnten Heinrichs Kollegen aufklären.
Im Bereich Rauschgiftkriminalität wurde ein Übeltäter überführt. Dies bedeute aber nicht, dass weniger Rauschgift im Umlauf sei. Dies sei dem geringeren Entdeckungsrisiko geschuldet.
Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung musste die Polizei, wie im Jahr zuvor, kein einziges Mal einschreiten.
»Die Jugend in Gomadingen ist gut aufgehoben«, stellte der Polizeibeamte in seinem Schlusswort zufrieden fest. Es habe 2024 nur drei »Junge Tatverdächtige« gegeben. Das sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen bis 21 Jahre.
Der Chef des Polizeireviers Münsingen, Erster Polizeihauptkommissar Ro-bert Heinrich, stellte zum ersten Mal den Kriminalitätslagebericht in Gomadingen vor. (lejo)

