GAMMERTINGEN. Gerade ein Jahr ist es her, da eröffnete Dr. Johannes Pawlowski seine Hautarztpraxis »albderma« in Gammertingen. Seither sind wohl einige tausend Patienten bei ihm gewesen, seither hat er viele Diagnosen von weißem und schwarzem Hautkrebs gestellt. Bei seinem »1. Hautkrebssymposium Oberschwaben« im Gammertinger Rathaussaal lauschten Fachpublikum und interessierte Bürger den Ausführungen diverser Fachärzte.
Medizin und Forschung
Eröffnet wurde das Symposium, dessen Ziel es sei, »Medizin, Forschung und Aufklärung auf den Weg zu bringen«, von Bürgermeister Andreas Schmidt. Er begrüßte die »kleine feine Gesellschaft« und ließ die Zuhörer an seinen Gedanken zum Thema Haut teilhaben. Sie sei das »größte menschliche Organ, Schutzschicht, Verbindung zwischen Innen und außen, Grenze und Brücke zugleich.« Die Haut erzähle Geschichten, zeige deutlich, dass zu viel Sonne und zu wenig Aufmerksamkeit Folgen hätten. Hautveränderungen, gar Hautkrebs, beträfen sehr viele Menschen, natürlich auch die in Oberschwaben und im Laucherttal. Die gute Nachricht: »Wer seine Haut kennt, kann sie schützen«. Vorsorge sei wichtig.
Schmidt führte weiter aus: Gammertingen sei bemüht, Ärzte aufs Land zu bringen. Deshalb gebe es in der Raumschaft in Zukunft ein Stipendium für Nachwuchsmediziner, mit dem man zeigen wolle, »dass es sich lohnt, sich nicht nur in der Großstadt niederzulassen.« Schließlich biete der ländliche Raum besondere Rahmenbedingungen: Unterstützung für Mediziner, Platz und Räume und vor allem »eine große Dankbarkeit gegenüber den Ärzten«.
Dann übergab Schmidt das Wort an den Organisator des Symposiums. Pawlowski begrüßte die Fachreferenten »aus ganz Deutschland, gestandene Mediziner, die Ahnung haben, wovon sie reden«. Ihm selbst oblag es, über Statistik und Fälle aus seiner Praxis zu berichten. Zu diesem Zweck wartete er mit Zahlen, Bildern und Diagnosen auf. Pawlowskis Patienten kommen aus einem Umkreis von 300 Kilometern. Im vergangenen Jahr wurde von albderma bei 52 Patienten schwarzer Hautkrebs diagnostiziert, weitere sieben Patienten wiesen Vorstufen dazu auf. 488 Patienten kamen mit dysplastischem Naevus, bei 277 habe er weißen Hautkrebs entdeckt, bei 1.072 Patienten zeigten sich Vorstufen zum weißen Hautkrebs. Der Hautarzt referierte über einzelne Fälle und machte deutlich, dass von Hautkrebs nicht nur ältere Patienten betroffen sind.
Hochkarätige Fachvorträge
Pawlowskis Ausführungen folgten die verschiedenen Fachvorträge, die unter anderem neue Entwicklungen in der Dermatologie und moderne chirurgische und ästhetische Verfahren bei Hauttumoren thematisierten. Im Anschluss an die Vorträge fand eine Industrieausstellung statt, Häppchen wurden gereicht, Sekt ausgeschenkt. Die Einnahmen aus dem Sektverkauf gingen als Spende an die psychosoziale Krebsberatungsstelle Sigmaringen. (but)

