GAMMERTINGEN. Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag in Gammertingen waren die Besucherreihen dicht besetzt. Das Thema »Neubau des Altenpflegeheims St. Elisabeth« treibt die Bürger um – zum 31. Dezember 2026 läuft die Betriebserlaubnis für den Bestandsbau mit rund 70 Pflegeplätzen aus. In der Bürgerfragerunde im Gemeinderat wurde nicht nur nach dem Stand des Projekts Neubau gefragt. Es wurde auch Kritik an Mängeln im Bestandsbau laut, konkret bei der Wasserqualität, Wasserrohrbrüchen und Temperaturschwankungen beim Duschen (der GEA berichtete).
Bürgermeister Andreas Schmidt nimmt nach eigenen Worten die Vorwürfe ernst, will sie aber so nicht stehen lassen und die Fakten aus Sicht der Stadt klarstellen. Die Verwaltung bezieht wie folgt Stellung, ihre Position wird hier im Originalton wiedergegeben:
- Temperaturschwankungen
Es ist dem Träger bekannt, dass es im Heim zeitweise zu Temperaturschwankungen beim Duschen kommen kann. Dies ist für Betroffene zwar unangenehm, die Temperatur schwankt jedoch nicht zwischen »siedendheiß« und »eiskalt«, wie teilweise behauptet wurde. Tatsächlich bewegt sich die Wassertemperatur zwischen angenehm warm und zu kalt. Eine Gesundheitsgefährdung der Bewohnerinnen und Bewohner besteht dadurch nicht. Die Stadt prüft aktuell technische Optimierungen, um diese Schwankungen künftig zu reduzieren.
- Wasserrohrbrüche
Trotz der umfassenden Sanierung des Gebäudes in den Jahren 1998 bis 2000 kam es in den vergangenen Jahren vereinzelt zu Rohrbrüchen. Diese Schäden werden im Rahmen der laufenden Instandhaltung erkannt und zeitnah fachgerecht repariert. Bei einem über 100 Jahre alten Gebäude ist das Teil der normalen Erhaltungsarbeit. Die Wasserversorgung war dabei stets gewährleistet.
- Schlechte Wasserqualität
Die vorgeschriebenen, regelmäßigen Wasserbeprobungen im Pflegeheim haben keinerlei Auffälligkeiten ergeben. Auch die GEW Gammertingen GmbH als zuständiger Wasserversorger bestätigt, dass im vergangenen Jahr keine Beanstandungen im Versorgungsnetz festgestellt wurden. Das Wasser im Heim ist von guter Qualität und erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen nach der Trinkwasserverordnung. Eine Gefährdung der Bewohnerinnen und Bewohner hat zu keinem Zeitpunkt bestanden.
»Wir nehmen solche Vorwürfe ernst, prüfen alle Punkte sorgfältig und schaffen dort Verbesserungen, wo sie möglich und nötig sind. Die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner stehen für uns an erster Stelle«, schreibt Bürgermeister Schmidt. (wu/eg)

