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Bahnstrecke ab Gammertingen wird elektrisch

Elektrifizierungskonzept für Bahnstrecken: Das Land Baden-Württemberg nimmt weitere Abschnitte in den vordringlichen Bedarf auf

Schienen
Foto: dpa
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GAMMERTINGEN. In das Konzept zur Elektrifizierung von Schienenwegen in Baden-Württemberg werden weitere Streckenabschnitte neu in den vordringlichen Bedarf aufgenommen. Darunter ist auch die Strecke der Zollernalbbahn zwischen Gammertingen und Burladingen. Dies ist das Ergebnis der Anhörung von Verbänden und Organisationen. Verkehrsminister Winfried Hermann sagte gestern: »Die Rückmeldungen zeigen, dass das Interesse an Elektrifizierungsmaßnahmen in den Regionen weiterhin hoch ist. Allerdings muss auch der Bund seinen ureigenen Verpflichtungen für die Bundesschienenwege nachkommen und das angekündigte Sonderprogramm zur Elektrifizierung zeitnah einführen, da das Land das Elektrifizierungskonzept nicht aus eigenen Finanzmitteln umsetzen kann.« Im April hatte das Ministerium sein Konzept vorgestellt und bisher diesel-betriebene Streckenabschnitte in vier Kategorien eingeteilt: Strecken mit Elektrifizierung im Bau oder Planung, Strecken im vordringlichen Bedarf beziehungsweise Lückenschlüsse, Strecken mit langfristigem Bedarf beziehungsweise fahrzeugseitigen Lösungen sowie Bahnstrecken ohne regelmäßigen Schienenpersonennahverkehr (SPNV), für die keine Elektrifizierung vorgesehen ist. Mit dem Konzept wolle man aufzeigen, wie die Zugleistung im SPNV von derzeit 74 Prozent in Zukunft vollständig elektrisch erbracht werden könne, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums.

Neu aufgenommen in den vordringlichen Bedarf wird neben dem Streckenabschnitt Gammertingen–Burladingen auch der Abschnitt zwischen Tuttlingen und Fridingen der Donautalbahn. Die Verkehrssysteme des Ringzugs bei Villingen-Schwenningen und der Regionalstadtbahn Neckar-Alb werden damit betrieblich sinnvoll abgerundet, begründet das Ministerium seine Entscheidung.

Im Anschluss an die öffentliche Vorstellung des Konzepts hatte das Ministerium kommunalen Vertretern, Regionen und Verbänden die Möglichkeit gegeben, in einer öffentlichen Anhörung Stellungnahmen zum Konzept abzugeben. Dadurch kam es zu Anpassungen. Vertreter der Regionen der Brenz- und Donautalbahn hatten um Aufnahme vom langfristigen in den vordringlichen Bedarf gebeten. Diesem Wunsch wird auf der Brenzbahn zwischen Ulm und Aalen entsprochen. Auch die Donautalbahn wird zwischen Ulm und Munderkingen hochgestuft, da positive Effekte für die Regio-S-Bahn Donau-Iller erwartet werden. (em)