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Aktuell Kläranlage

Zweckverband Oberes Echaztal will sich an Klärschlammverbrennung beteiligen

In Böblingen arbeitet der Zweckverband RBB Restmüllheizkraftwerk an Plänen für eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage mit Phosphatrückgewinnung. Dafür soll ein eigener Zweckverband gegründet werden. 23 Klärwerke im Land haben inzwischen ihr Interesse daran bekundet, am Montagabend auch die Verbandsversammlung des Sammelklärwerks Oberes Echaztal.

Klärschlamm wird seit etlichen Jahren vorwiegend verbrannt. Weil nun auch die Phosphor-Rückgewinnung zur Auflage gemacht wird, w
Klärschlamm wird seit etlichen Jahren vorwiegend verbrannt. FOTO: ADOBE STOCK
Klärschlamm wird seit etlichen Jahren vorwiegend verbrannt. FOTO: ADOBE STOCK

PFULLINGEN. Die Vorgaben für die Reinigung des Abwassers in Kläranlagen werden im Sinne der Verbraucher stetig verschärft. Vor zwei Jahren ist eine neue Klärschlamm-Verordnung in Kraft getreten, die Kläranlagenbetreiber dazu verpflichtet, Phosphor aus dem Schlamm rückzugewinnen. Das ist zum einen über aufwendige chemische Verfahren direkt aus dem Klärschlamm möglich, wie Sonja Seeger, technische Leiterin der Stadtwerke Pfullingen den Mitgliedern der Verbandsversammlung berichtete. Zum anderen kann Phosphat nach der Klärschlammverbrennung vergleichsweise unkompliziert aus der Asche extrahiert werden. Um die Rückgewinnung effektiv zu gestalten, sei es daher sinnvoll, den Klärschlamm in einer eigenen Anlage zu verbrennen, und nicht, wie bisher üblich, als Beigabe zur thermischen Verwertung von Restmüll oder bei der Zementherstellung.

Als Zeitrahmen gibt der Gesetzgeber vor, dass große Klärwerke mit mehr als 100 000 Einwohner-Werten (EW) diese Vorgabe bis 2029 umgesetzt haben müssen, kleinere (mehr als 50 000 EW) – zu denen auch die Kläranlage in Pfullingen zählt – bis zum Jahr 2032.

Die geplante Anlage in Böblingen könnte nach derzeitigem Stand bis zu 120 000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr verbrennen. Das Sammelklärwerk Oberes Echaztal würde dazu einen Anteil von etwa 2 700 Tonnen beisteuern. Die Kosten für den Bau der Anlage sollen entsprechend der Größe der beteiligten Kläranlagen umgelegt werden, führte Sonja Seeger aus. Für den Zweckverband Oberes Echaztal würde das einen künftigen Brutto-Preis von 80 Euro je Tonne, allerdings ohne die Phosphatrückgewinnung, ergeben. Hinzu kämen 20 Euro pro Tonne für den Transport nach Böblingen. »Das entspricht in etwa dem aktuellen Preis für die Klärschlamm-Entsorgung«, machte Seeger deutlich. (GEA)