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Aktuell Prävention

Wie Eningen sich gegen Starkregen wappnet

Er kommt schnell, wütet heftig und verzieht sich rasch wieder: Starkregen. Wo genau und wann er vom Himmel stürzt, um nicht selten immense Schäden anzurichten, lässt sich kaum vorhersagen. Das macht Starkregen für Kommunen zum schwer kalkulierbaren Risiko. Der Deutsche Wetterdienst spricht von einer der »meistunterschätzten Gefahren«.

Starkregen kommt plötzlich und heftig. Schäden können nicht verhindert werden, aber reduziert.  FOTO: DPA
Starkregen kommt plötzlich und heftig. Schäden können nicht verhindert werden, aber reduziert. FOTO: DPA
Starkregen kommt plötzlich und heftig. Schäden können nicht verhindert werden, aber reduziert. FOTO: DPA

ENINGEN. Für eine systematische Vorbereitung auf Starkregen hat die LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messung und Naturschutz) den »Leitfaden Kommunales Starkregenrisikomanagement Baden-Württemberg« herausgegeben. Ob sich Gemeinden daran abarbeiten wollen, ist ihnen überlassen. Eningen hat sich dafür entschieden. Denn wie die Nachbarstädte Pfullingen und Reutlingen, bekamen die Bürger hier am 29. Mai 2016 die Wucht der Wassermassen deutlich zu spüren.

Einer der Hauptbestandteile des Starkregenrisikomanagements ist die Erstellung von detaillierten Gefahrenkarten, die zeigen, wie hoch die Überflutungsgefahr bei unterschiedlichen Regenmengen ist. In den Karten werden auch kritische Gebäude und Gebiete vermerkt, die besonders betroffen sein können. Aus der Risikoanalyse wird schließlich ein Handlungskonzept erstellt. Verhindert, so betont Eningens Ortsbaumeister Rainer Klett, können Schäden damit nicht – aber reduziert. Wenn es statt der 95 Feuerwehreinsätze von 2016 beim nächsten Mal nur 50 sind, sei schon etwas gewonnen, findet er.

Klett erklärt, warum die bereits vorhandenen Hochwassergefahrenkarten für Starkregen nicht ausreichen: Sie zeigen, bei welchen Regenmengen große Flüsse übers Ufer treten. Kleine Bäche, die 2016 in Eningen aus dem Ufer liefen, sind darin gar nicht festgehalten. Die Starkregengefahrenkarten legen ihren Fokus dagegen darauf, wo sich das Wasser bei Regen sammelt und wie es abläuft.

Das Rottenburger Büro Heberle ist seit März 2017 damit beschäftigt, für Eningen ein Starkregenrisikomanagement zu erstellen. Mindestens ein halbes Jahr wird es noch dauern, bis sich große konkrete Maßnahmen ableiten lassen, erklärt Klett. Die Planungskosten betragen knapp 142 000 Euro, 70 Prozent kommen als Zuschuss vom Land. (GEA)

Wer sich ausführlich mit dem Thema Starkregen und Hochwasser, auch mit privaten Präventionsmaßnahmen, beschäftigen möchte, kann das online tun, etwa auf der Seite des Landes Baden-Württemberg.

www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de