PFULLINGEN. »Wir beschließen hier heute nicht über den Bau des Kulturhauses«, machte Bürgermeister Michael Schrenk in der Debatte mehrfach deutlich. Es gehe vielmehr darum, den Weg für die Sanierung und Erweiterung der Klosterkirche zu ebnen, insbesondere um die Möglichkeit, Fördermittel für das Projekt – das insgesamt mit etwa 2,6 Millionen Euro zu Buche schlagen wird – zu beantragen.
Die Verwaltung werde im Juni mit dem Regierungspräsidium in Tübingen Gespräche führen und dabei klären, welche Förderprogramme infrage kämen. Stadtbaumeister Karl-Jürgen Oehrle hatte zuvor dargelegt, dass der Rahmen der Zuschüsse sich zwischen 55 000 und 1,3 Millionen Euro bewege. Um die Antragsfristen dann einhalten zu können, müsse eine konkrete Planung auf dem Tisch liegen. Und auch der abschließende Bericht über die archäologischen Untersuchungen des Landesdenkmalamts werde nur im Zuge eines Baugenehmigungsverfahrens erstellt, begründete er die Dringlichkeit des Beschlusses.
Sabine Hohloch, stellvertretende Hauptamtsleiterin und im Rathaus für die Kultur zuständig, erklärte, dass nach intensiven Verhandlungen mit dem Förderverein Kulturhaus Klosterkirche (KuK) feststehe, dass die Stadt Betreiber des künftigen Kulturhauses sein werde, dabei aber von einem noch zu gründenden Kulturverein unterstützt werden soll.
In der Debatte überraschte GAL-Ratsfrau Malin Hagel mit dem Antrag, geheim abzustimmen, »um den Fraktionszwang aufzuheben«. Andere Fraktionen waren damit nicht einverstanden. »Bei uns gibt es keinen Fraktionszwang«, stellte CDU-Stadtrat Gert Klaiber fest, »vielleicht ist das bei der GAL anders.« Walter Fromm (SPD) war recht ungehalten über einen solchen Antrag »abens um halb elf«. Hagel zog den Antrag zurück.
Hagel und ihre Fraktionskollegin Sigrid Godbillon lehnten als Einzige den Beschlussvorschlag der Verwaltung ab. (GEA)