PFULLINGEN. Im Stil der Blues Brothers tanzende Turner, sich in Rhönrädern anmutige bewegende Mädchen und dazu jede Menge Purzelbäume, Strecksprünge, Flickflacks und mehr: Die Turnabteilung des VfL Pfullingen hat am Sonntag ein wahres Feuerwerk des Sports entzündet – eine Attraktion nach der anderen folgte nach zwei Jahren coronabedingter Pause bei der Jahresabschlussfeier in der Kurt-App-Halle. Doch um Leistung ging’s bei der Traditionsveranstaltung nicht, auch nicht für diejenigen unter den Kindern, die tatsächlich an Wettkämpfen teilnehmen und dafür mehrfach in der Woche trainieren. Sport in der Gruppe zu treiben macht nämlich Spaß – und den wollten die jungen Teilnehmer den vielen Zuschauern auch vermitteln. Darunter, na klar, vor allem begeisterte Mamas, Papas und Großeltern.
Bis ins hohe Seniorenalter
Der VfL biete Sport für eine ganze Stadt, meinte Bürgermeister Stefan Wörner: »Das kann man nicht hoch genug anrechnen.« Die Zahlen der stärksten Abteilung sprechen denn auch für sich: Rund 1.000 Sportler von acht Monaten bis ins hohe Seniorenalter gehören ihr an, betreut werden die Mitglieder von etwa 80 Übungsleitern und die absolvieren insgesamt circa 3.700 ehrenamtliche Stunden im Jahr. Lange hatte wegen Corona Sport in Hallen gar nicht oder nur unter erheblichen Einschränkungen stattfinden können, jetzt herrscht wieder so etwas wie Normalität bei den Übungsstunden.
Deshalb freuten sich alle auf den Höhepunkt des Jahres. Doch statt der erwarteten 500 Kinder tummelten sich weitaus weniger in der Sporthalle, viele Jungen und Mädchen konnten zu ihrer großen Enttäuschung ihr Können bei der traditionellen Jahresfeier nicht vor großem Publikum präsentieren – ganz einfach, weil sie krank sind: »Wir freuen uns über jedes einzelne Kind, das heute da ist«, machte Moderatorin Birgit Baron deutlich.
Aus großen Gruppen wie der der Geräteturnerinnen aus der Burgwegturnhalle wurden plötzlich relativ kleine, die Übriggebliebenen zogen jedoch ihren Auftritt unter dem Motto »Regenbogentraum« selbstbewusst und strahlend durch – eine mögliche Aufregung hatte sich jedenfalls wie bei allen anderen Gruppen schnell gelegt. Zu sehen gab’s viel, es ging Schlag auf Schlag: Die Kunstturn-Mädchen interpretierten das Thema »Unsere Blumenwiese« auf der Bodenmatte, dem Schwebebalken und Co. Und mit »Olaf, Rudolph & friends« waren sogar turnende Rentiere zu Gast in Pfullingen, beim Auftritt der Geräteturnerinnen aus der Schlossturnhalle jedenfalls wuselte es in der Halle. In die Welt von »1001Nacht« entführte die Leistungsgruppe der Mädchen ab neun Jahren die Zuschauer, viel Applaus gab’s auch für die Streetdance-Gruppen im VfL. Noch ganz am Anfang ihrer Turnkarriere stehen die Jungen und Mädchen des Eltern-Kind-Turnens und der Spielgruppen – ihnen bietet die Turnabteilung später unzählige Möglichkeiten, weiter aktiv zu bleiben. Dazu gehört auch die Blue Friday-Turngruppe, die mit »Beat it« für Begeisterung sorgte.
Applaus wurde zur großen Freude der jungen Sportler viel gespendet im Laufe des Nachmittags – die vielen Übungsstunden und das intensive Training vor der Jahresfeier haben sich gelohnt. Doch mehr noch freuten sich vor allem die kleinsten unter den Turnern über den Besuch des Nikolauses am Ende der Veranstaltung: Der hatte mehrt als liebe Worte dabei, nämlich eine kleine Gabe für jeden Teilnehmer. (GEA)