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Aktuell Verkehr

Spielstraßenfest der Initiative »Familienfreundliches Engstingen« kommt bei Familien gut an

Statt Autos waren in der Herzogin-Amelie-Straße spielende Kinder unterwegs. FOTO: LEIPPERT
Statt Autos waren in der Herzogin-Amelie-Straße spielende Kinder unterwegs. Foto: Gabriele Leippert
Statt Autos waren in der Herzogin-Amelie-Straße spielende Kinder unterwegs.
Foto: Gabriele Leippert

ENGSTINGEN. Die Herzogin-Amelie-Straße in Großengstingen ist ziemlich breit und gut ausgebaut und verführt dadurch so manchen Autofahrer zum schnellen Durchfahren. Am Freitagnachmittag jedoch wurden sogar die direkten Anwohner ausgebremst. Die vor drei Jahren ins Leben gerufene Initiative »Familienfreundliches Engstingen« machte aus der ursprünglich als Durchgangsstraße nach Kleinengstingen geplanten Fahrbahn kurzerhand eine Spielstraße.

Dafür hatten die Initiatoren das Spielemobil der Reutlinger Verkehrswacht organisiert. Mehr als 50 Kinder vom Krabbelalter bis etwa zehn Jahren tummelten sich bei Geschicklichkeitsspielen, übten auf Holzpedalos und Wackelbrettern ihr Gleichgewicht, versuchten so viele Dosen wie möglich zu treffen, fuhren mit Rollern oder sonstigen fahrbaren Spielgeräten durch einen mit Kreide aufgemalten Parcours oder ließen sich von alten Spielsachen in eine frühere Zeit versetzen.

Die Jugendfeuerwehr zog den Nachwuchs besonders an, weil sie mit ihren Wasserspielen die schwüle Hitze erträglicher machte. Auch gab es für jedes Kind zur Belohnung einen Apfel, wenn es die fünf vorbereiteten Stationen absolviert hatte.

Die Straße mitten im Wohngebiet war von den Initiatoren des Festes ganz bewusst ausgesucht worden. Einerseits sei sie schließlich breit genug. »Aber vor allem wollen wir den Bürgern und auch den Gemeindeverantwortlichen damit klar aufzeigen, dass man Kindern in einem Ort einfach mehr Platz zum Spielen einräumen muss und nicht nur Autos den Vorrang geben darf«, erklärte Sina Freudigmann, warum das Fest nicht etwa auf dem Schlossplatz oder einem anderen Standort geplant worden sei.

Gut zehn Helfer sorgten dafür, dass die Kinder sich zurechtfanden oder erklärten den begleitenden Eltern oder Großeltern ihr Anliegen. »Das Verkehrsthema ist uns eine besondere Herzensangelegenheit«, betonte Freudigmann. »Zu einem rad- und fußgängerfreundlichen Erscheinungsbild gehört einfach auch genügend Spielraum für die Kinder, schließlich wohnen in einer Gemeinde ja nicht nur Erwachsene.«

Fahrradparcours geplant

Zu ihrer Freude wurde das Fest von den ansässigen Supermärkten Edeka und Rewe durch Spenden unterstützt, auch die Bäckerei Marquardt hatte spontan Brezeln frisch gebacken und gespendet, als kurz vor Beginn des Festes bekannt geworden war, dass der vorgesehene Besuch des Eiswagens ins Wasser fallen würde. Mit dem Erlös durch den Verkauf von selbst gebackenen Kuchen und Gebäck sowie Kaffee und kühlen Getränken will die Initiative ihr neuestes Projekt auf den Weg bringen: »Wir würden beim Automuseum gerne einen ›Pump-Track‹, einen Fahrradparcours, installieren«. Bürgermeister Mario Storz habe dafür schon seine Zusage erteilt, sofern die Planung vom Gemeinderat für gut befunden würde und die Initiative für die Finanzierung Sorge trage, so Freudigmann. (GEA)