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Aktuell Kunst

Skulpturen zum Anfassen in Eningen

»Sabine und Erwin«, geschaffen von der Vaihinger Künstlerin Birgit Feil, sind drei Monate lang auf dem ePunkt vor dem Eninger Rathaus zu Gast

Kunstbetrachtung vor dem Rathaus: Bürgermeister Alexander Schweizer (links) gefallen die beiden Skulpturen »Sabine und Erwin«, g
Kunstbetrachtung vor dem Rathaus: Bürgermeister Alexander Schweizer (links) gefallen die beiden Skulpturen »Sabine und Erwin«, geschaffen von der Künstlerin Birgit Feil (Zweite von rechts). FOTO: BIMEK
Kunstbetrachtung vor dem Rathaus: Bürgermeister Alexander Schweizer (links) gefallen die beiden Skulpturen »Sabine und Erwin«, geschaffen von der Künstlerin Birgit Feil (Zweite von rechts). FOTO: BIMEK

ENINGEN. »Sabine und Erwin« werden die nächsten drei Monate die Blicke von Rathausbesuchern und Passanten auf sich ziehen. Am Freitagabend stellte MarEl Schäfer die beiden Skulpturen der Vaihinger Künstlerin Birgit Feil einem interessierten Publikum am ePunkt vor dem Rathaus vor.

Die beiden Skulpturen sind aus Ton gefertigt, in Negativform gegossen, mit Acrystal ausgekleidet, wetterbeständig gemacht und am Ende sehr sparsam mit Acrylfarbe angemalt und als »Charaktere« ausgestaltet. Je nach Größe dauert die Herstellung eines solchen Kunstwerks sechs bis zwölf Wochen, erzählt die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Eninger Kunstwege. »Beide Figuren sehen aus wie Menschen, denen wir gerade noch begegnet sind«, bringt sie es auf den Punkt.

Auf Augenhöhe mit Erwin

Bei den Betrachtern lösen sie Fragen aus: Ob die beiden zusammengehören, was mit ihnen ist, warum jeder in eine andere Richtung schaut? »Das entspricht dem heutigen Zeitbild der Bürger, das Abgewandte«, erklärt die Künstlerin Birgit Feil. »Und die beiden sind Bürger und passen genau hierher zum Rathaus.«

Beim Aufstellen hatte sie Zeit, ihre Beobachtungen zu machen. »Manche gehen geradewegs auf die beiden zu und schauen sie an. Andere gehen hastig vorbei, stocken, kommen zurück und gehen die Stufen hoch, begeben sich mit Erwin auf Augenhöhe, laufen um die Skulpturen und schauen Sabine direkt ins Gesicht«, fasst MarEl Schäfer zusammen. Ruhig und präsent stehen sie da, lassen aber den Betrachter nicht mehr los, dem daraufhin Fragen durch den Kopf schießen, die sich zu persönlichen Geschichten formen. Und schon sei man mitten in die Auseinandersetzung mit den aussagestarken Figuren der Künstlerin hineingezogen.

Birgit Feil arbeitete nach Meisterabschlüssen an der Hochschule für Bildende Künste in Stuttgart und Berlin seit 1995 als freischaffende Künstlerin in ihrem Atelier in Vaihingen. Mit ihren Werken ist sie nicht nur in Galerien in Stuttgart und Ulm vertreten, sondern auch in Gemeinden und öffentlichen Gebäuden.

Auch Bürgermeister Alexander Schweizer fühlte sich von den beiden Figuren – ebenso wie von denen im Kunstraum – angetan, berührte sie vorsichtig: »Sie machen den Eindruck, als ob man sie kenne und gerade an ihnen vorbeigegangen wäre.« (mek)