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Schlüssel übergeben: Pfullinger Hotel Engelhardt wird zum Reha-Zentrum

Hotel Engelhardt wird Reha-Zentrum.
Hotel Engelhardt wird Reha-Zentrum. Foto: Privat
Hotel Engelhardt wird Reha-Zentrum.
Foto: Privat

PFULLINGEN. Vor einigen Wochen hat das Hotel Engelhardt den Hotelbetrieb eingestellt. Am Donnerstag wurde der Schlüssel symbolisch an den Käufer, die Gesellschaft für Psychiatrie Reutlingen (PP.rt), übergeben. Der gemeinnützige Träger wird das Hotel jetzt baulich in eine Rehabilitationseinrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen umwidmen. Dabei waren neben dem Ehepaar Engelhardt die beiden Geschäftsführer der Gesellschaft für Gemeindepsychiatrie Reutlingen (GP.rt) und der PP.rt, Christian Freisem und Professor Dr. Gerhard Längle, sowie der Kaufmännische Direktor der PP.rt, Moritz Sans.

Im März Jahres hatte Fritz Engelhardt zusammen mit dem neuen Eigentümer den Verkauf des seit 50 Jahren bestehenden Hotels bekanntgegeben. Die PP.rt plant, künftig einen Teil der 55 Zimmer als Reha-Zentrum zu betreiben. »Die Bauarbeiten sollen spätestens um die Jahreswende beginnen und zum zweiten Quartal 2023 abgeschlossen sein«, erläuterte Professor Längle die weiteren Schritte.

Die neue Einrichtung bietet dann sowohl Wohn- wie auch Arbeitsräume: Geplant sind 15 stationäre und zehn ambulante Plätze für Menschen, die nach akuten psychischen Krisen wieder in einen möglichst selbstständigen (Berufs)-Alltag zurück begleitet werden sollen. Im Erdgeschoss sind vier Werkstatt- und Berufsbildungsbereiche geplant: Je nach Wunsch und Vorbildung werden die Patientinnen an Tätigkeiten in der Hauswirtschaft, im kaufmännischen, technisch-handwerklichen oder sozialen Bereich herangeführt. Zum multiprofessionellen Team gehören neben einem leitenden Arzt auch Fachkräfte aus Pflege, Spezialtherapien und Sozialdienst.

Erste Bewerbungen bereits eingegangen

In den übrigen Räumlichkeiten werden im Wesentlichen gemeindepsychiatrisch orientierte, temporäre Wohnangebote für rund 20 Menschen entstehen, erläuterte Christian Freisem. »Die Hotel-Zimmer bieten dafür ideale Voraussetzungen.« Sowohl der Charakter des Hotels als auch der damit verbundene Grundgedanke einer »zeitweisen Beheimatung« bleibe erhalten: »Wir planen keine stationäre Einrichtung für Langzeit-Bewohner, sondern ein Wohnangebot nach dem Kommen-und-Gehen-Prinzip.«

Die Einzelappartements seien als eine Art Zwischenstation für Menschen gedacht, die kurzfristig und vorübergehend eine Bleibe und die nötige fachliche Begleitung brauchen – um etwa nach der Entlassung aus einer Klinik die notwendige Stabilisierung bis zum Übergang in eine eigene Wohnung zu erfahren.

Hinter dem Projekt stehen, was die Trägerschaft angeht, genau genommen sogar vier Namen: Käuferin des Hotels in der Kaiserstraße ist die PP.rt. Mit ihm Boot ist ihre Schwester-Gesellschaft GP.rt. Beide sind wiederum Tochtergesellschaften des Zentrums für Psychiatrie Südwürttemberg (ZfP) und der BruderhausDiakonie.

Der neue Eigentümer hatte in Vorgesprächen mit der Stadt Pfullingen bereits viele positive Signale bekommen. Auch die Anwohnerschaft wurde bereits bei einer Veranstaltung im April informiert.

»Angebote wie diese, an der Schnittstelle zwischen medizinischer und beruflicher Rehabilitation, gibt es bundesweit und auch in Baden-Württemberg noch viel zu wenige«, schilderte Professor Längle die Beweggründe für das besondere Konzept in Pfullingen. Christian Freisem ergänzte, erste Bewerbungen von interessierten Mitarbeitenden seien nach der Bekanntgabe im März schon eingegangen. »An diesem attraktiven Standort mit bester Anbindung lässt es sich gut arbeiten«, betont er. (pm)