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Aktuell Bürgerbeteiligung

Ratschläge, wie Pfullinger sich einmischen können

Die VHS Pfullingen hatte Dr. Christopher Gohl vom Weltethos-Institut Tübingen und den Landtagsabgeordneten Thomas Poreski zum öffentlichen Dialog über das Thema Bürgerbeteiligung eingeladen.

Dr. Christopher Gohl vom Weltethos-Institut Tübingen (links) und der Landtagsabgeordnete Thomas Poreski (Grüne) informierten im
Dr. Christopher Gohl vom Weltethos-Institut Tübingen (links) und der Landtagsabgeordnete Thomas Poreski (Grüne) informierten im Dialog über das Thema Bürgerbeteiligung und gingen auf Fragen aus dem Publikum ein. Foto: Petra Schöbel
Dr. Christopher Gohl vom Weltethos-Institut Tübingen (links) und der Landtagsabgeordnete Thomas Poreski (Grüne) informierten im Dialog über das Thema Bürgerbeteiligung und gingen auf Fragen aus dem Publikum ein.
Foto: Petra Schöbel

PFULLINGEN. Keine Frage, dass bei diesem Thema auch die Besucher der Veranstaltung, allesamt Pfullinger Bürger, zu Wort kamen. Doch zunächst lauschten sie dem Dialog der beiden Referenten, die auf anschauliche und unterhaltsame Weise darlegten, welche Formen der Bürgerbeteiligung überhaupt existieren und warum sie so wichtig sind.

Dr. Christopher Gohl, der seine Doktorarbeit über das Thema »Wir organisiert man Bürgerbeteiligungsverfahren?« geschrieben hat, bezeichnete die Tatsache, dass Bürger gemeinsam Probleme diskutieren und in Lösungen, also einen Fortschritt, umsetzen als »lernende Demokratie«. Derartige Erfahrungen stärkten das Gemeinwesen und machten die Beteiligten weniger anfällig für Populismus und rechte Tendenzen.

Thomas Poreski hat es als Landtagsabgeordneter der Grünen schon oft erlebt, dass Bürger, die zum Beispiel nach dem Zufallsverfahren für einen Beteiligungsprozess ausgewählt wurden, bereit sind, sich eingehend mit der Thematik auseinanderzusetzen und am Ende kompetent ihre Meinung dazu formulieren. »Sie werden urteilsfähiger«, betonte er.

Häufiger sind aber Beteiligungsprozesse, in die Bürger sich als Betroffene einbringen, zum Beispiel im Zuge von Planungsverfahren oder wenn sich eine Bürgerinitiative zu einem Thema gründet. Für Poreski ist das eine »Ergänzung zur repräsentativen Demokratie«.

Beide gingen dann auf Fragen aus dem Publikum ein. So wollte zum Beispiel Benno Hagel wissen, wie er es erreichen könne, dass Bürger, die mit der geplanten Erweiterung der Klosterkirche zum Kulturhaus nicht einverstanden sind, sich Gehör verschaffen könnten. Poreski riet ihm, zum Beispiel direkt mit den Vorsitzenden der Ratsfraktionen Kontakt aufzunehmen und um Gespräche zu bitten. Außerdem könne er ein Bürgerforum zu diesem Thema anregen. Gohl wies darauf hin, dass auch Leserbriefe oft reichhaltige Debatten auslösten. (GEA)