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Quarantäne: Das Tierschutzzentrum Pfullingen vermittelt Gassigeh-Helfer

Was tun, wenn Hundebesitzer das Haus nicht verlassen dürfen? Das Pfullinger Tierschutzzentrum vermittelt Helfer, die den Spaziergang übernehmen.

Hunde brauchen täglich Auslauf – auch, wenn Herrchen oder Frauchen in Corona-Quarantäne sitzen. FOTO: ANNETTE RIEDL/DPA
Hunde brauchen täglich Auslauf – auch, wenn Herrchen oder Frauchen in der Corona-zeit keine Zeit dafür hatten. Foto: Annette Riedl/dpa
Hunde brauchen täglich Auslauf – auch, wenn Herrchen oder Frauchen in der Corona-zeit keine Zeit dafür hatten.
Foto: Annette Riedl/dpa

PFULLINGEN. Die Tür in der Wohnung im dritten Stock ist zu, und der Hund muss mal raus. Geht aber nicht, denn sein Herrchen sitzt in der Quarantäne. Das ist kein Spaß, das ist bittere Realität. Heidi Riekert vom bmt-Tierschutzzentrum in Pfullingen kennt einen Fall, da trägt der 76-jährige Großvater der Familie den über dreißig Kilogramm schweren Labrador täglich dreimal durchs Treppenhaus zum Gassi gehen, weil der Hund keine Treppen mehr steigen kann. »Das kann’s doch nicht sein«, hat sie sich gesagt und auf der Facebook-Seite des Tierheims nach Helfern gesucht, die Tierbesitzer in der Quarantäne unterstützen wollen. Und die Resonanz war großartig. Jede Menge Gassigeher hat das bmt in der Zwischenzeit in einer Liste erfasst. Allerdings wissen kaum Hundebesitzer davon.

Die werden nach der Erfahrung von Riekert von den Ämtern alleingelassen, wenn sie auf ihre tierischen Mitbewohner und deren Bedürfnisse hinweisen. Und nicht jeder wohne eben in einem Einfamilienhaus, wo man den Hund wenigstens mal schnell in den Garten lassen könne. »Reden Sie mit Ihrer Familie, Freunden und Bekannten«, bekämen die zu hören. Konkrete Unterstützung gebe es aber nicht.

Eigene Leine und Einmalhandschuhe mitbringen

Dabei wäre es sicher für manchen schon eine Hilfe, wenn die zuständigen Ordnungsämter der Kommunen auf das Angebot des bmt hinweisen würden, sagt Riekert. Das Tierschutzzentrum vermittele dann gerne einen Kontakt zu den Gassigehern. Natürlich können auch Nachbarn oder die Familie anrufen, wenn sie von einem Hundebesitzer in Not wissen. Das bmt gibt dann die Nummer des Helfers weiter. Alles andere müssten danach Besitzer und Helfer miteinander ausmachen. Klar ist, der Gassigeher bringt eine eigene Hundeleine mit und hat Einmalhandschuhe dabei, um das Tier anzuleinen. Dass es dabei zu keinem Kontakt zum Hundebesitzer kommt, müsse natürlich auch sichergestellt werden. Etwa dadurch, dass das Tier kurz vor der vereinbarten Zeit vor der Haustüre angebunden wartet. »Letztlich müssen das aber die beiden miteinander vereinbaren«, sagt Riekert, die hofft, dass sowohl Hundebesitzer als auch Ämter die Nummer des bmt wählen beziehungsweise dessen Nummer weitergeben, wenn Not am Hund ist. (pm)

07121 820170

tierheim@tierschutzzentrum- pfullingen.de