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Aktuell Autokino

Prächtige Stimmung beim GEA-Wunschfilm

Bei der GEA-Wunschfilm-Aktion Pfullingen war der Kultwestern »Spiel mir das Lied vom Tod« zu sehen.

Der große Regen blieb aus – so hatten die Besucher des Autokinos ungetrübte Sicht auf den Westernklassiker. FOTO: LEIPPERT
Der große Regen blieb aus – so hatten die Besucher des Autokinos ungetrübte Sicht auf den Westernklassiker. FOTO: LEIPPERT
Der große Regen blieb aus – so hatten die Besucher des Autokinos ungetrübte Sicht auf den Westernklassiker. FOTO: LEIPPERT

PFULLINGEN. Hart, schonungslos, bildgewaltig. Eine epische Geschichte mit spektakulären Kamerafahrten um Mord, Rache und Gier, unterlegt mit dem markanten Soundtrack von Ennio Morricone – einer der bekanntesten Filmkompositionen aller Zeiten – und von manchem als einer der größten Western überhaupt angesehen: »Spiel mir das Lied vom Tod«. Der von Sergio Leone inszenierte Film aus dem Jahr 1968 ging bei den GEA-Lesern unter 589 Abstimmungsteilnehmern mit 272 Stimmen als Sieger der Wunschfilm-Aktion hervor und war am Samstagabend im Autokino in Pfullingen zu sehen.

Der Abendhimmel zeigte sich gespenstisch mit dunklen Wolken, passend zur manchmal etwas düster wirkenden Filmgeschichte. Rund siebzig Autos waren von den Parkordnern im Halbrund vor der großen LED-Großbildleinwand aufgestellt worden. Die Stimmung bei den Insassen war prächtig. Viele von ihnen waren zum ersten Mal in einem Autokino. »Ich finde das eine ganz tolle Aktion vom GEA«, meinte Gaby Funk aus Reutlingen. Sie hätte schon immer mal in ein Autokino gehen wollen, dazu aber nie Gelegenheit gehabt. Weil sie am Wochenende von ihrer Nichte Emily Schmidt aus Geislingen an der Steige Besuch bekam, fassten die beiden Frauen kurzfristig den Beschluss zum Kinogang.

Weil sie die Karten gewonnen hatte, war Martina Schmid aus Engstingen mit ihrem Mann Berthold ins Autokino gekommen. »Man muss ja die jetzt wieder gewonnene Freiheit von den Corona-Verordnungen genießen«, erklären die beiden Älbler lachend. Max Frisch wollte sich genau diesen Film mit seinem Sohn Benjamin mal gemeinsam anschauen, weil darin auch eine Vater-Sohn-Beziehung thematisiert werde. »Naja, richtiges Kino war eigentlich vorgesehen, aber so geht’s auch«, scherzte der Reutlinger, der »Spiel mir das Lied vom Tod« in jungen Jahren schon einmal gesehen hatte. Weil sie vor vielen Jahren (»etwa 1966 oder 1967«) in den USA schon mal im Autokino waren und sie diesen Besuch als super in Erinnerung behalten haben, hatten sich Maria und Gerhard Egbers zum Autokino nach Pfullingen aufgemacht. Außerdem hatten sie sich sehr gefreut, dass genau dieser Film ausgewählt worden war. »Der ist so toll«, sagte das Ehepaar übereinstimmend, das extra wegen des Westerns hergekommen war.

Foto: Leippert
Foto: Leippert

Als »innovative Idee der DSR-Veranstaltungstechnik zum Überleben der Firma« sieht Alexandra Schmid aus Steinhilben das Pfullinger Autokino, weshalb sie gerne hierher gefahren sei, denn »so was muss man doch unterstützen«. Genau wie ihre Freundin Sabine Maier aus Hayingen, die als Beifahrerin mitgekommen war, beurteilte sie die ganze »Aufmachung« als super. »Popcorn plus Getränke am Eingang, die Parkplatzeinweisung, Hilfe beim Einstellen des Autoradios für den Empfang – alles gut durchdacht«. Um den Film auch gut sehen zu können, habe sie extra noch einen Tankstellenstopp eingelegt. »Da konnte ich meine Autoscheiben nochmal richtig putzen.« Sabine Maier hatte noch einen weiteren Grund, warum sie mitgekommen war: »S’isch ja sonscht nix los, no goht mr halt ins Autokino«, witzelte sie.

Foto: Leippert
Foto: Leippert

Und dort war hochklassige Unterhaltung garantiert. Die italienisch-amerikanische Koproduktion »Spiel mir das Lied vom Tod« zählt zu den erfolgreichsten Italowestern, obwohl er in den USA beim Publikum überhaupt nicht ankam und dort zu einem der teuersten Flops der Filmgeschichte wurde. In Europa, vor allem in Frankreich und Deutschland, entwickelte sich der Streifen zum Kultfilm. Weltweit brachte er knapp 60 Millionen Dollar ein und blieb bis 1990 der erfolgreichste je produzierte Western. Seine Besetzung ist hochkarätig: Claudia Cardinale verkörpert die Prostituierte Jill McBain, die nach der Ermordung ihres Mannes das von ihm begonnene Projekt – den Bau eines Bahnhofs – zu Ende bringen möchte. Wird zunächst das Halbblut Cheyenne (Jason Robards) des Mordes verdächtigt, bringt später ein geheimnisvoller Mundharmonikaspieler (Charles Bronson) Licht ins Dunkel und den Killer Frank (Henry Fonda) zur Strecke.

Am Samstagabend konnten sich die Kinobesucher zudem an einem Gewinnspiel des GEA beteiligen, bei dem drei Fragen zum gesehenen Kultwestern richtig beantwortet werden mussten und so Kinokarten für regionale Kinos gewonnen werden konnten. Jeweils vier Karten gewonnen haben Gisela Wurster aus Pfullingen, Heiko und Eva Kunze aus Reutlingen, Hermann Dollhopf aus Eningen und Manfred Anderka aus Pfullingen. (GEA)