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Menschen, Gefühle und Hoffnung im Eninger Rathaus

Vernissage zu den Werken von Inge Niethammer und Christa Schuster-Salas im Eninger Rathaus

Die Werke von Inge Niethammer (links) und Christa Schuster-Salas zeigen im Eninger Rathaus vor allem – Menschen, mit ihren Eigen
Die Werke von Inge Niethammer (links) und Christa Schuster-Salas zeigen im Eninger Rathaus vor allem – Menschen, mit ihren Eigenheiten, in Beziehungen zueinander und mit Emotionen. FOTO: LEISTER
Die Werke von Inge Niethammer (links) und Christa Schuster-Salas zeigen im Eninger Rathaus vor allem – Menschen, mit ihren Eigenheiten, in Beziehungen zueinander und mit Emotionen. FOTO: LEISTER

ENINGEN. »Eine sehr farbenfrohe Ausstellung« ist nach den Worten von Dr. Barbara Dürr bis zum 14. Mai zu den Öffnungszeiten des Eninger Rathauses in ebendiesem Gebäude zu sehen. In dieser Werkschau gehe es um »Beziehungen von Menschen zueinander, was ja immer spannend und dynamisch ist – genauso wie diese Ausstellung hier über drei Stockwerke«, betonte die stellvertretende Eninger Bürgermeisterin anlässlich der Vernissage der Werke von Christa Schuler-Salas und Inge Niethammer im Rathaus-Vorraum.

Ungewöhnlich, dass zwei Künstlerinnen sich zu einer Ausstellung zusammengefunden haben? »Beide sind miteinander befreundet«, betonte Dürr in ihren einführenden Worten. Als Titel über die Werkschau der beiden Frauen haben sie ein Zitat der Lyrikerin Rose Ausländer gewählt: »Immer sind es die Menschen …« Und so sind auf den Bildern von Schuster-Salas sowie in den Drahtskulpturen von Niethammer auch vor allem Menschen zu sehen.

»Menschen haben ihre Kunstwerke inspiriert, Menschen, die zueinanderfinden und sich trennen«, führte Ute Römhild in die Ausstellung ein. Vor allem in den Ölbildern auf Leinwand und auf Papier von Christa Schuster-Salas gehe es um »Menschen, um ihre Sehnsüchte und Emotionen, um Gefühle, Sinnlichkeit und Hoffnung«, betonte Römhild als ehemalige Eninger Standesbeamtin.

»Der Schöpfungsprozess zeigt sich in ihrer Kunst«

Im dritten Rathaus-Obergeschoss sind zudem Frauenakte zu finden, die allesamt »erotisch sind, aber nicht obszön, die Gefühle stehen immer im Vordergrund«, so Römhild. Schuster-Salas male mit einem »überraschenden Farbenspektrum«. Zum Themenschwerpunkt Afrika kam Schuster-Salas über ihre Reisen. Ihre Künstler-Kollegin Inge Niethammer hat nach den Worten von Ute Römhild viel experimentiert – zunächst mit Malerei und Steinbildhauerei.

Aus gesundheitlichen Gründen habe sich Niethammer aber nach 13 Jahren von diesem körperlich schweren Handwerk abgewendet. Sie suchte andere Werkstoffe, kam zum Draht, in allen Stärken, den sie nach ihren eigenen Worten nach mit Pappmaschee ummantelte und anschließend bemalte. Entstanden sind daraus Figuren, die nun im Eninger Rathaus zu sehen sind. Ebenso wie »Rostskulpturen«, denen die Künstlerin Fundstücke aller Art beifügte.

Nach den Ausführungen von Ute Römhild hat Inge Niethammer viele Jahre im Nürtinger Krankenhaus im Sozialdienst gearbeitet. Viel habe sie dort mit den Schwierigkeiten des Lebens, mit Abgründen, aber auch mit Geburten zu tun gehabt. »Der Schöpfungsprozess zeigt sich in ihrer Kunst«, erläuterte Römhild.

»Durch Ihre Anwesenheit haben Sie etwas für ihre Gesundheit getan«

Ebenso wie Niethammer sich eine Zeit lang mit Raben oder Paradiesvögeln beschäftigt hatte, so taucht in den Bildern von Christa Schuler-Salas auch häufig ein Vogel auf – und zwar ein ganz besonderer: Der Kolibri hat es der Künstlerin angetan. Der könne nämlich nicht nur vorwärts, seitwärts und sogar rückwärts fliegen, sondern »der Kolibri gilt zudem als Herzensöffner, als Symbol der Sonne und der Liebe«, so Römhild. Sowohl in der Kunst von Niethammer wie auch in der von Schuster-Salas »geht es darum, zu begreifen, dass alle Menschen gleich sind, mit den gleichen Bedürfnissen«, betonte Ute Römhild in ihren einführenden Worten.

Als Ärztin hatte Dr. Barbara Dürr außerdem zu Beginn der Vernissage einen Blick auf den gesundheitlichen Aspekt dieser Veranstaltung geworfen: Bekannt sei ja, dass das Alleinsein, dass Einsamkeit krank mache. Zu den Gästen der Vernissage sagte Dürr schlussfolgernd: »Durch Ihre Anwesenheit heute Abend haben Sie also etwas für Ihre Gesundheit getan.« (GEA)