PFULLINGEN. Gemeinderatsarbeit beschränkt sich nicht nur auf wenige Rats- und Ausschusssitzungen im Monat, die selbstverständlich gut vorbereitet sein wollen. Die gewählten Bürgervertreter werden häufiger als früher von Pfullingern angesprochen, die auf ein Thema aufmerksam machen oder ihre Meinung zu einem Plan oder einem Beschluss kundtun wollen, und »opfern« dafür einen Teil ihrer Freizeit. Hinzu kommen zum Beispiel Fraktionssitzungen und Klausurtagungen. Fazit: Der Ehrenamts-Job als Stadtrat kostet Zeit.
Mit den bisherigen Stundensätzen als Entschädigung für ihren Aufwand im Ehrenamts-Job fühlten die Ratsmitglieder ihr Engagement nicht mehr angemessen gewürdigt. Die Stadtverwaltung hat darauf reagiert und eine neue Satzung für die Entschädigung für ehrenamtliche Tätigkeit erarbeitet, die in der jüngsten Ratssitzung einstimmig verabschiedet worden ist.
Demnach werden statt der bisher üblichen Sitzungsgelder künftig Stundenpauschalen von 60 Euro für Sitzungen bis zu vier Stunden ausgezahlt, dauern die Beratungen länger, dann erhöht sich die Pauschale auf 75 Euro. Zusätzlich gibt es eine monatliche Pauschale von 70 Euro für Ratsmitglieder und 100 Euro für Fraktionsvorsitzende sowie weitere Pauschalen für Preisgerichte oder für die Bürgermeister-Stellvertreter, wenn sie als solche im Amt sind.
Neu hinzugekommen ist zudem eine Medienpauschale in Höhe von 300 Euro pro Wahlperiode. Sie ersetzt den bisherigen Druckkostenzuschuss von 175 Euro. Die neue Satzung tritt zum 1. Dezember in Kraft. Ausbezahlt werden die Pauschalen rückwirkend zum Beginn der neuen Wahlperiode im Juli.
Die Kosten für die Aufwandsentschädigungen der Ratsmitglieder steigen aufgrund der Erhöhungen auf insgesamt rund 85 000 Euro, das heißt, sie verdoppeln sich. Das Gremium hat den außerplanmäßigen Mehrausgaben in Höhe von 23 000 Euro zugestimmt. (GEA)