Logo
Aktuell Prozess

Mann in Tübingen wegen Vergewaltigung vor Gericht

Es ist eine lange Liste mit Taten, wegen derer sich jetzt ein 43-Jähriger vor dem Tübinger Landgericht verantworten muss. Es geht um Körperverletzung, um Bedrohung und Vergewaltigung. Anklage und Verteidiger zeichnen zwei völlig unterschiedliche Bilder.

Justizia. FOTO: DPA
Justizia. FOTO: DPA

ENINGEN/TÜBINGEN. Bevor er in die Justizvollzugsanstalt kam, wohnte der Angeklagte in Eningen. Dort wohnte er mit seiner Freundin, dort sollen sich auch die meisten der Taten abgespielt haben.

Zehn Anklagepunkte verliest Staatsanwalt Dr. Thomas Trück beim Prozessauftakt, die sich alle in der Zeit zwischen Anfang Mai und Anfang August 2018 abgespielt haben sollen. Der Angeklagte soll seine Freundin unter anderem mit einem Schraubenzieher bedroht, sie mit einem Messer unter dem Auge geschnitten, sie mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihr gedroht haben, sie umzubringen. Auch sexuell soll er sich an ihr vergangen haben, ein Mal beim zunächst einvernehmlichen Geschlechtsverkehr völlig unvermittelt ihr die Faust in die Scheide gestoßen haben; sie das andere Mal bäuchlings auf den Boden geworfen und gegen ihren Willen Analverkehr mit ihr gehabt haben.

Die Frau erschien nicht vor Gericht, sie ließ sich von ihrem Anwalt vertreten. Der Angeklagte war anwesend, ließ aber seinen Anwalt eine Erklärung verlesen. Demnach sei die Freundin sehr dominant gewesen, habe ihn gereizt und gedemütigt. Dass beide reichlich Betäubungsmittel wie Ecstasy und LSD konsumierten, wird von beiden Parteien nicht bestritten.

Nachdem das 12 Einträge umfassende Vorstrafenregister des Mannes, der 2001 aus dem Irak nach Deutschland gekommen war, verlesen wurde, berichtete eine Polizistin von der Vernehmung der Frau. Die habe sie zwar als impulsiv aber vor allem als aufgelöst und verängstigt wahrgenommen. Der Prozess, für den insgesamt vier Termine angesetzt sind, geht am 15. Oktober weiter. (GEA)