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Aktuell Forschung

Geschichtsverein Pfullingen trifft sich auch zu einer Zeitreise

Bei der Jahreshauptversammlung steht ein Vortrag von Michael Kienzle von der Uni Tübingen über die Herren von Greifenstein beim Pfullinger Geschichtsverein im Mittelpunkt.

Die Ausgrabungen auf Stahleck sind Teil des Projekts.  FOTO: GESCHICHTSVEREIN
Die Ausgrabungen auf Stahleck sind Teil des Projekts. FOTO: GESCHICHTSVEREIN
Die Ausgrabungen auf Stahleck sind Teil des Projekts. FOTO: GESCHICHTSVEREIN

PFULLINGEN. Ein Gastvortrag von Michael Kienzle zum Thema »Burgenbauer, Raubritter, Klostergründer? Ein neues Forschungsprojekt zur Archäologie und Geschichte der Herren von Greifenstein im oberen Echaztal mit Schwerpunkt Pfullingen« steht im Mittelpunkt der öffentlichen Jahreshauptversammlung des Geschichtsvereins Pfullingen am Freitag, 26. November. Beginn ist mit den üblichen Regularien um 19 Uhr im Musiksaal der Schloss-Schule. Gegen 19.45 oder 20 Uhr schließt sich der Vortrag an.

Der Bilder-Vortrag thematisiert das gesamte Forschungsprojekt und geht konkret auf die bisherigen Grabungen insbesondere auf Gemarkung Pfullingen und die dort gewonnenen Erkenntnisse ein.

Im Rahmen des interdisziplinär ausgerichteten Forschungsprojekts wird seit Mitte 2020 in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege und verschiedenen lokalen Partnern die mittelalterliche Herrschaft Greifenstein und die von dieser vom späten 12. bis ins mittlere 14. Jahrhundert geprägte Kulturlandschaft im Gebiet des oberen Echaztals interdisziplinär untersucht.

Die Geschichte und Archäologie der Herrschaft Greifenstein soll umfassend aufgearbeitet werden. Bislang nicht bearbeitete historische Quellen werden systematisch erschlossen und ausgewertet. Anhand archäologischer und bauhistorischer Methoden werden die Greifensteiner Burgengruppe und weitere damit in Zusammenhang stehende Objekte untersucht. Von besonderem Interesse sind hierbei nicht zuletzt einige »strittige«, bislang nicht mit Sicherheit nachgewiesene Burgenstandorte sowie die erkennbaren Kommunikationslinien zwischen den verschiedenen Orten der Greifensteiner Herrschaftsausübung.

Neben der bewusst interdisziplinär angelegten Herangehensweise ist das Projekt auch konzeptionell weit gefasst. Durch die Einbindung verschiedenster Akteure von Beginn an wurde eine Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Forschung und einer breiteren Öffentlichkeit geschaffen. Auch der Geschichtsverein Pfullingen unterstützt das Projekt ideell und finanziell.

Der Referent ist seit 2013 Doktorand an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sein Promotionsprojekt »Burg und Kulturlandschaft – Beobachtungen zum soziokulturellen und topografischen Umfeld mittelalterlicher Adelssitze im Bereich der Mittleren Schwäbischen Alb« steht unmittelbar vor dem Abschluss. Nach dem Vortrag wird der Geschichtsverein dem Referenten einen Spenden-Scheck zur weiteren Unterstützung der Forschungsarbeit überreichen. Bei der Versammlung gelten die aktuellen Coronaverordnungen (2G-Regel). (eg)