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Aktuell Entsorgung

Gebühren für die Pfullinger Erddeponie Selchental steigen

Der Pfullinger Gemeinderat hat bei einer Gegenstimme beschlossen, nach 14 Jahren die Gebühren für Bauschutt- und Aushub-Lieferungen auf der Erddeponie anzuheben. Auch Kleinlieferungen von Privatpersonen aus der Echazstadt werden teurer, aber von der Stadt subventioniert.

Erdaushub und unbelasteter Bauschutt werden auf der Pfullinger Erddeponie Selchental angenommen.
Erdaushub und unbelasteter Bauschutt werden auf der Pfullinger Erddeponie Selchental angenommen. Foto: Petra Schöbel
Erdaushub und unbelasteter Bauschutt werden auf der Pfullinger Erddeponie Selchental angenommen.
Foto: Petra Schöbel

PFULLINGEN. Vor fast 30 Jahren hat die Stadt Pfullingen die Erddeponie Selchental eröffnet. Seither wird dort Erdaushub, aber auch Bauschutt eingelagert. In dieser Zeit haben sich die rechtlichen Bedingungen für den Betrieb einer solchen Deponie mehrfach verändert. Vor allem ist die Sachlage wesentlich komplexer geworden: Materialien, die beim Hausbau oder beim Renovieren anfallen, werden inzwischen in viele unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Unterschieden wird dabei insbesondere, ob der angelieferte Boden oder auch der Bauschutt mit verschiedenen Stoffen belastet ist.

Für das Deponiepersonal, das in Pfullingen vom Bauhof gestellt wird, bedeutet das, genau zu prüfen, was der Kunde anliefert, und ihn gegebenenfalls zurückweisen zu müssen. Die Mitarbeiter vor Ort müssen daher entsprechend geschult sein. Darüber hinaus gehören zu den gesetzlichen Vorgaben inzwischen auch eine Präsenzpflicht und ein umfangreiches Dokumentationswesen. Das alles wird nun in die Kosten einkalkuliert.

Der Kundenkreis geht mittlerweile auch über das Stadtgebiet hinaus, da aufgrund der geologischen Gegebenheiten im Untergrund der Deponie hier eine größere Bandbreite an Materialien eingelagert werden darf als zum Beispiel in Deponien, die sich im durchlässigeren Karst-Kalkstein befinden. Entsprechende Vereinbarungen gibt es mit dem Landkreis Reutlingen und dem Zweckverband Abfallverwertung Reutlingen-Tübingen (ZAV).

Die Kosten für die Entsorgung von Erdaushub steigen für Pfullinger Bürger von 6 auf 9,50 Euro je Tonne, Auswärtige zahlen jetzt 16 Euro. Wer Bauschutt anliefert, der nicht auf der Deponie eingelagert werden kann, zahlt wie bisher 24 Euro je Tonne. Die Entsorgung übernimmt dann das Deponiepersonal. Die gebühren für geeigneten Bauschutt werden von jetzt an jährlich auf der Grundlage der Bedarfsplanung neu berechnet.

Kleinanlieferungen bis zu einer Menge von einem halben Kubikmeter sind nach wie vor nur für Pfullinger Einwohner möglich. Nach langer Diskussion beschloss der Gemeinderat, dass dafür nicht der betriebswirtschaftlich angemessene Preis von 45 Euro zu erhoben werden soll, sondern ein »politischer Preis«: Die Einwohner der Stadt zahlen künftig 15 Euro statt wie bisher 5 Euro. Diese privaten Anlieferungen sollen künftig nur noch samstags zu den Öffnungszeiten der Grüngutannahme auf dem Komposthof im Selchental möglich sein. (GEA