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Ganz nah dran am Original

Die kleinen Künstler vom Farbatelier des Kinderbildungshauses stellen ihre Werke im Eninger Rathaus aus

Bürgermeister Alexander Schweizer umringt von den stolzen Künstlern.  FOTO: HAI
Bürgermeister Alexander Schweizer umringt von den stolzen Künstlern. FOTO: HAI
Bürgermeister Alexander Schweizer umringt von den stolzen Künstlern. FOTO: HAI

ENINGEN. Premiere in Eningen: Es sei das allererste Mal in seiner Amtszeit, dass eine Vernissage nicht im, sondern vor dem Rathaus stattfinde, erklärte Bürgermeister Alexander Schweizer gestern den Kindern vom Kinderbildungshaus Sulz. Die waren in kurzen Hosen und Sommerkleidchen angetreten, um ihre Kunstwerke, die bis Freitag im Rathaus zu sehen sind, der Öffentlichkeit vorzustellen. Mit vor Hitze roten Köpfen lauschten sie, als die Leiterin Sylvia Manes von dem Vorschulprojekt berichtete.

Eigentlich war der Plan der Kleinen nur, etwas Farbe auf die kahlen Wände des Kinderbildungshauses zu bringen. Nach und nach entwickelte sich daraus aber ein Kunstprojekt der besonderen Art. Denn mit Kleinkindermalerei gaben sich die Vorschüler nicht zufrieden. Vorbilder waren die ganz Großen: Kandinsky, Miró oder Hundertwasser.

Vorlage im Postkartenformat

Erzieherin Manuela Ulbricht besorgte Kunstdrucke im Postkartenformat, die die Kinder dann in ihrer eigenen Interpretation nachmalten. Und man muss sagen: Sie liegen damit gar nicht so weit vom Original entfernt. Der sechsjährige Mike etwa ahmte die »Oda a Joan Miró« nach, der fünfjährige Leon kopierte gekonnt das »Regenbogenhaus« von Rosina Wachtmeister und der sechsjährige Fabian nahm sich die »Rote Brücke« von Paul Klee vor.

Neu im Malatelier des Kinderbildungshauses sei gewesen, berichtete Manes, dass sich die Kinder auch für die Künstler selbst interessiert hätten. Jedes Kind durfte bei der Vernissage am Montag vortreten und erklären, warum er sich für das jeweilige Kunstwerk entschieden hat. Die mit Abstand am häufigsten genannte Begründung: »Weil es so schön bunt ist.« Formen und Muster rangierten als Auswahlkriterium ebenfalls ganz oben.

Zweite Vernissage

Bürgermeister Schweizer hofft, dass die jungen Kreativen ihm ein Kunstwerk überlassen, das das Rathaus dauerhaft schmücken kann. Dass die Werke überhaupt so groß rauskommen, ist dem ehemaligen Gemeinderatsmitglied Siegfried Schubert zu verdanken, der sich mit dem Vorschlag einer Ausstellung im Rathaus an die Verwaltung gewandt hatte. Zuvor waren die bunten Wasserfarbbilder bereits im Kinderbildungshaus bei einer Vernissage präsentiert worden.

Für eine würdige Umrahmung der Ausstellungseröffnung im Rathaus sorgte Lucas Parr, der selbst als Kind im Kinderbildungshaus war. Das Gesangstalent beeindruckte mit großer Stimme. (hai)