PFULLINGEN. Verblüfft und beeindruckt war das Publikum der öffentlichen Mitgliederversammlung des Fördervereins Kulturhaus Klosterkirche (KuK) von den Darbietungen von Nikolai Striebel und Jaana Grabl. Mit Socken, Seilen, Spielkarten, Papierfliegern, Eiszapfen und anderen Dingen zeigten die beiden Zauberer ihr magisches Illusionsspiel. Die Zuschauer nahmen dankbar die Gelegenheit wahr, den Alltag samt Coronavirus für eine Weile auszublenden.
Der Förderverein hat sich die Verwirklichung des Kulturhauses zum Ziel gesetzt: Die Reaktivierung der Klosterkirche samt Treppenturm und Saal-Anbau. Auf dem Weg dahin hat er bereits einige Hürden genommen. Bürgermeister Michael Schrenk erinnerte in seinem Grußwort an wichtige Schritte, zum Beispiel an den Auftrag für die Baugenehmigungsplanung, den der Gemeinderat im vergangenen Mai vergeben hatte. Diese Planung war die Grundlage für den Zuschussantrag, den die Stadt für das Kulturhaus beim Landesförderprogramm »Soziale Integration im Quartier« (SIQ) gestellt hat. In den Haushalt der Stadt seien für dieses und für nächstes Jahr insgesamt 2,8 Millionen Euro für das Projekt eingestellt, berichtete der Bürgermeister: »Stadtverwaltung und Gemeinderat haben ihre Hausaufgaben gemacht.«
Auch Albert Mollenkopf, Vorsitzender des Fördervereins, blickte auf die Entwicklung der zurückliegenden eineinhalb Jahre zurück. Mit Bezug zu der Umfrage zum Raumbedarf der Vereine, die von Benno Hagel vom Liederkranz initiiert worden war, machte er deutlich, dass der Förderverein mit seinem Projekt nicht in Konkurrenz zu anderen Vereinen treten wolle: »Ich glaube, die Pfullinger Vereine und insbesondere die Musikvereine werden davon profitieren.«
Förderzusage im April?
Mollenkopf geht davon aus, dass der Förderantrag für Mittel aus dem SIQ-Programm vom Land bewilligt werden wird. »Die Zeichen stehen günstig«, meinte er, »wir können optimistisch sein.« Er rechne damit, dass bis etwa Ende April die Zusage eingehe. »Dann steht dem Baubeschluss nichts mehr im Weg«, betonte er. Mollenkopf machte auch deutlich, dass, sobald der Bescheid vorliege, sofort mit den Beratungen, »wie es weitergehen soll«, begonnen werden soll. Bisher habe der Förderverein zum Beispiel noch nicht effektiv Geld eintreiben können. »Das ist ja ohne Förderzusage wenig sinnvoll«, erklärte er.
Thomas Bamberg, zweiter Vorsitzender des Fördervereins und Planer des Erweiterungsbaus, berichtete von den Verhandlungen mit dem Landratsamt, bei denen es um Details für den Brandschutz gegangen sei. »Aktuell läuft auch ein Lärmschutzgutachten«, erklärte er. Das sei vor allem wichtig für die Anwohner, die mehr Lärm und mehr Parkplatzsuchverkehr fürchten.
»Ich gehe davon aus: Der Zuschuss wird bewilligt, der Baubeschluss kommt«, begann Mollenkopf seinen Ausblick in eine Zeit mit Kulturhaus, »einem Ort, wo man sich zwanglos treffen kann«. Vorstellen könne er sich Veranstaltungsreihen wie »Pfullingen liest«, »Pfullingen musiziert«, »Pfullingen philosophiert« und vieles mehr. Um ein reges Kulturleben auf die Beine zu stellen, brauche es Menschen, die das organisieren. »Wer mit Ideen sammeln und mitplanen möchte, ist willkommen«, rief er dazu auf, sich einzubringen.
Da es sich um eine Mitgliederversammlung handelte, gab es auch Wahlen: Der Vorstand mit Albert Mollenkopf, Thomas Bamberg und Kassierer Hans Schwille wurde im Amt bestätigt. Die Kassenprüfer Bernd Schwab und Christina Mürdter wurden ebenso wiedergewählt. (GEA)