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Aktuell Mühlentag

Führung entlang der Pfullinger Echazarme

Literarisch-künstlerische Führung entlang der Echazarme mit Waltraud Pustal am Pfingstmontag.

Idylle mitten in der Stadt: Wasserläufe an der Baumann’schen Mühle. FOTO: SAUTTER
Idylle mitten in der Stadt: Wasserläufe an der Baumann’schen Mühle. FOTO: SAUTTER
Idylle mitten in der Stadt: Wasserläufe an der Baumann’schen Mühle. FOTO: SAUTTER

PFULLINGEN. Eine historische und literarisch-künstlerische Mühlenführung entlang der Echaz im Pfullinger Stadtgebiet auf den Spuren von Carl Bames, Hermann Schwille, Ernst Eiting, Karl Raiser und anderen bietet Professor Waltraud Pustal am Montag, 21. Mai, im Rahmen des Deutschen Mühlentags an. Damit gibt sie zugleich einen Vorgeschmack auf ihr neues Buch »Historische Wasserwirtschaft der Echaz in Pfullingen«, das als 19. Band der »Beiträge zur Pfullinger Geschichte«, herausgegeben vom Geschichtsverein Pfullingen, demnächst erscheint.

Treffpunkt für den etwa zweistündigen Rundgang entlang der Echazarme bis zum Mühlenmuseum ist um 13.30 Uhr beim Marktbrunnen. Waltraud Pustal geht unterwegs auf die historische Wassernutzung einiger noch existierender und einiger nur historisch dokumentierter Mühlen und Wassertriebwerke ein und streift damit die Handwerks- und die Industriegeschichte Württembergs. Sie leitet die Teilnehmer durch den einstigen Arbeitsalltag, der so bemerkenswert war, dass etliche Pfullinger Künstler sich eingehend in Wort und Bild damit auseinandersetzten.

Sägemühle wird angeworfen

In Pfullingen existierten schon im 13. Jahrhundert Mühlen. Sie dienten zum Zerkleinern und Bearbeiten von allerhand Materialien: Es gab Säg-, Walk-, Papier-, Hanf-, Flachs-, Öl-, Gips-, Pulver- und Schleifmühlen. Mit dem Einsetzen der Industrialisierung und dem inzwischen aufgebauten öffentlichen Stromnetz verloren die Mühlen zusehends an Bedeutung. Nach und nach verschwanden sie aus dem Stadtbild Pfullingens.

Die Baumann’sche Mühle – heute ein Kulturdenkmal – ist die letzte noch funktionsfähige Mühle, in der nun das Mühlen- und Trachtenmuseum untergebracht ist. Die Mühle öffnet am 25. Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag von 10 bis 17 Uhr. Führungen durch das Museum bietet Martin Fink um 11, 13 und 15 Uhr an. Dorothea Brenner führt um 14 Uhr durch das Trachtenmuseum und die Sonderausstellung des Schwäbischen Albvereins zur Männertracht, die ab 10 Uhr besichtigt werden können. Der Schwäbische Albverein bewirtet mit Biosphärenprodukten, es gibt einen Kindermalwettbewerb und ein Museumsquiz.

BUCHPRÄSENTATION

Waltraud Pustal, Vorsitzende des Pfullinger Geschichtsvereins, stellt am Donnerstag, 24. Mai, um 18 Uhr in der Galerie der Pfullinger Stadtbücherei ihr neues Buch »Historische Wasserwirtschaft der Echaz in Pfullingen« vor. In diesem 19. Beitrag zur Pfullinger Geschichte, herausgegeben vom Geschichtsverein, geht es um Wässerwiesen, um Mühlen, Brunnen, Natur, Landschaft, Stadt, Kultur, Geschichte und Kunst. Die Begrüßung übernimmt Fleur Hummel von der Bücherei, Grußworte sprechen Bürgermeister Michael Schrenk und Walburg Speidel vom Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Waltraud Pustal hält einen Bildervortrag, Frieder Volk berichtet als Zeitzeuge. (a)

Geöffnet ist am Mühlentag auch die Flad’sche Sägemühle in der Hohe Straße 10. Einst Fadenzwirnerei, wurde sie 1861 zur Holzgattersäge umgebaut, die bis 1967 mittels eines unterschlächtigen Wasserrades ihren Dienst tat. Seit 1967 treibt eine 21-PS-Turbine die Säge an. 1997 wurde mit dieser Säge das letzte Mal offiziell gearbeitet. Otto Flad wird die Sägemühle zur Demonstration für die Besucher in Betrieb nehmen. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Die Mühle kann von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden, ebenso wie die Volk’sche Mühle in der Kraußstraße 6/1. Führungen werden bei Bedarf angeboten.

Auch das Kloster hat von 14 bis 17 Uhr geöffnet, um 15 Uhr gibt es eine Führung mit Florian Lang. Die Dauerausstellung kann besichtigt werden, im Erdgeschoss der Klosterkirche gibt es eine audiovisuelle Präsentation der Klostergeschichte und einen Rundgang zu den Relikten im Klostergarten. Die Schau Pfullinger Kunstschaffender ist von 10 bis 18 Uhr zu sehen.

Die »Neske-Bibliothek« in der Klosterstraße 28 kann ebenfalls von 14 bis 17 Uhr besucht werden. Im Stadtgeschichtlichen Museum (Schlössle) präsentiert der Geschichtsverein die Sonderausstellung »Klosterkirche, Kulturarbeit, Kommunikation – 40 Jahre Geschichtsverein Pfullingen«, sie ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist in allen Museen frei. (em)