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Eninger Christen feiern 33 Jahre ökumenische Zusammenarbeit

Am Pfingstmontag feiern die Eninger Christen 33 Jahre ökumenische Zusammenarbeit

Gemeinsam wandern, hier zum Beispiel im Jahr 2020, gehört auch zur Ökumene in Eningen, die jetzt ihr 33-jähriges Bestehen feiert
Gemeinsam wandern, hier zum Beispiel im Jahr 2020, gehört auch zur Ökumene in Eningen, die jetzt ihr 33-jähriges Bestehen feiert. FOTO: PRIVAT
Gemeinsam wandern, hier zum Beispiel im Jahr 2020, gehört auch zur Ökumene in Eningen, die jetzt ihr 33-jähriges Bestehen feiert. FOTO: PRIVAT

ENINGEN. 75 Sitzungen des Ökumene-Ausschusses in 33 Jahren, das wollen die beteiligten Gemeinden am Pfingstmontag, 6. Juni, um 11 Uhr im Rahmen der Kirche im Grünen auf der Eninger Weide feiern. »Die Ökumene war am Anfang fest in Frauenhand«, sagt Eduard Ackermann, der zusammen mit 14 Frauen und einziger Mann den ökumenischen Ausschuss Anfang 1989 gründete.

Ingrid Schaar, die Kirchengemeinderatsvorsitzende in der evangelischen Kirchengemeinde, war eine der Frauen der ersten Stunde. »Ökumenische Begegnungen gehörten bereits in meinem Elternhaus dazu und vertieften sich durch Freunde, die anderen Konfessionen angehörten. Mein Herz schlägt für die Ökumene«, sagt Schaar, die in der vergangenen Woche ganz selbstverständlich auch den Katholikentag in Stuttgart besuchte.

Engagement gegen NPD-Zentrum

Seit 1989 lädt die Eninger Ökumene im Frühjahr zu einer prominent besetzten Vortragsveranstaltung ein, so waren unter anderem Bischof Walter Kasper, Pater Anselm Grün und Professor Dr. Dietrich Grönemeyer zu hören. Als weitere Höhepunkte gelten der ökumenische Festgottesdienst im Festzelt 1990 bei der Eninger 900-Jahr-Feier und das gemeinsam begangene Reformationsjubiläum 2017.

1996 engagierten sich die Ökumene-Leute, gegen die Nutzung einer Jugendstilvilla in der Schillerstraße als NPD-Begegnungszentrum. Und 2015 waren sie zur Stelle, als es darum ging, sich um mehrere hundert Flüchtlinge im Ort zu kümmern. »Wenn Themen auftauchen, bei denen wir gefragt sind, finden wir ungeplant zusammen und tun, was Not wendend ist«, sagt Martin Brauße von der katholischen Kirche. Im ökumenischen Ausschuss waren von Beginn an evangelische, katholische und evangelisch-methodistische Gemeindeglieder engagiert. Die Initiative ging von der Basis, von den Laien aus. Erst elf Jahre später wurden die Pfarrer und Pastoren mit integriert. Seit 2017 gab es Gespräche mit der Neuapostolischen Kirche, die 2019 einen Gaststatus erhielt.

Alle vier Gemeinden einigten sich auf gemeinsame Gottesdienst-Hinweisschilder, die 2020 an den vier Ortseingängen aufgestellt wurden. An den Feldkreuzen, die 2006 am Markweg und 2010 an der Achalm errichtet wurden, feiern die Eninger Christen jeweils an Himmelfahrt sowie am Ostermontag gemeinsame Gottesdienste im Freien.

Bereits 1995 wurde anlässlich des Bosnienkrieges die »Eninger Friedenskerze« gegossen, die seither die Ökumene begleitet und derzeit bei den Friedensgebeten für die Ukraine freitags um 18.30 Uhr am »Türmle« angezündet wird.

Regelmäßig gemeinsam verantwortet werden außerdem unter anderem der Weltgebetstag am ersten Freitag im März, der jährliche große Seniorennachmittag in der HAP-Grieshaber-Halle und ein Adventssingen. Auch ein ökumenischer Kindergottesdienst zum Thema des Weltgebetstags ist seit 1990 fester Bestandteil des Jahresprogramms. »Wir pflegen ein ausgesprochen vertrauensvolles Miteinander«, sagt Pfarrer Johannes Eißler, der das Engagement von Eduard Ackermann hervorhebt. »Er ist der Motor der Ökumene in Eningen.«

Mit einem eigenen Internetauftritt weisen die vier Gemeinden auf ihre Veranstaltungen und auf die gemeinsamen Aufgaben hin. (k)

 

www.kirche-eningen.de