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Aktuell Realschule

Eltern fordern differenzierte Schülerbewertung

Nach den Vorgaben des neuen Bildungsplans für Realschulen werden Fünft- und Sechstklässler auf drei unterschiedlichen Niveaus unterrichtet. Die Noten werden jedoch ausschließlich nach dem mittleren Niveau vergeben. Dadurch werden aus Sicht des Elternbeirats Schüler mit einer Haupt- oder Werkrealschulempfehlung benachteiligt.

Fünft- und Sechstklässler werden an der Wilhelm-Hauff-Realschule – und an allen anderen Realschulen im Land – zwar gemäß ihren F
Fünft- und Sechstklässler werden an der Wilhelm-Hauff-Realschule – und an allen anderen Realschulen im Land – zwar gemäß ihren Fähigkeiten auf drei unterschiedlichen Niveaus unterrichtet, aber grundsätzlich nur nach dem mittleren Niveau benotet. Der Elternbeirat setzt sich dafür ein, das zu ändern. Foto: Petra Schöbel
Fünft- und Sechstklässler werden an der Wilhelm-Hauff-Realschule – und an allen anderen Realschulen im Land – zwar gemäß ihren Fähigkeiten auf drei unterschiedlichen Niveaus unterrichtet, aber grundsätzlich nur nach dem mittleren Niveau benotet. Der Elternbeirat setzt sich dafür ein, das zu ändern.
Foto: Petra Schöbel

PFULLINGEN. Als der Pfullinger Gemeinderat vor rund drei Jahren beschloss, die Werkrealschule an der Schloss-Schule auslaufen zu lassen, geschah das mit dem Wissen, dass Schüler dieses Niveaus künftig entweder eine Gemeinschaftsschule besuchen können oder aber die Wilhelm-Hauff-Realschule (WHR), die dank des neuen Bildungsplans seit zwei Jahren auch die Möglichkeit bietet, dort den Hauptschulabschluss zu erwerben. In der Orientierungsstufe – Klasse 5 und 6 – werden Schüler mit unterschiedlicher Grundschulempfehlung zwar gemeinsam in einer Klasse, aber dennoch zeitweise gesondert unterrichtet. Diese Binnendifferenzierung funktioniert gut, bestätigt Schulleiter Jochen Wandel.

Der Regierungswechsel in Stuttgart vor zwei Jahren brachte jedoch erneut Korrekturen der Schulpolitik mit sich. Die Versetzungsordnung für die Realschulen wurde alsbald geändert. Deshalb werden die Leistungen der jungen Schüler nun grundsätzlich nach dem mittleren Niveau bewertet, das dem der Realschule entspricht. Damit ist der Elternbeirat der WHR nicht einverstanden. Jeder Schüler sollte entsprechend seinen Voraussetzungen benotet werden, fordert Yvonne Hagmaier, Vorsitzende des Elternbeirats der WHR, und wird darin vom Gesamtelternbeirat (GEB) der Pfullinger Schulen unterstützt.

Bürgermeister Michael Schrenk wird die Thematik am kommenden Dienstag im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Verwaltungsausschusses auf die Tagesordnung setzen und hat dazu die Schulleitung, den GEB und das Staatliche Schulamt eingeladen. Dessen Leiter Roland Hocker sieht die Diskrepanz zwischen Binnendifferenzierung im Unterricht und einheitlicher Bewertung nach mittlerem Niveau nicht als Problem an. »Die Pädagogen an der WHR sind in der Lage, trotz der geforderten Bewertung nach M-Niveau jedem Schüler individuell eine angemessene Leistungsrückmeldung zu geben«, erklärt er und lobt: »Die WHR ist super gut aufgestellt, was Methodik und Didaktik angeht.« (GEA)