ENINGEN. Er schaufelt nicht, er zieht Gräben. Und das sehr effektiv. Bauhofleiter Jens Herold stellte Eninger Gemeinderäten jetzt ein im Grunde genommen einfaches Hilfsmittel für die Gemeinde vor, das aber Großes bewirken kann und wird.
Der Grabenräumlöffel, klärt der Bauhofleiter die Mitglieder des Betriebsausschusses des Gemeinderats bei dem Vor-Ort-Termin in der Nähe des Schäferhofs auf, ist ein »wirtschaftlich einfaches Werkzeug, um Gräben zu reinigen, damit sie die höchstmögliche Menge an Wasser aufnehmen können, das dann wiederum besser in der Sohle versickert.« Das Werkzeug mit dem seltsamen Namen hat der Bauhof im Sommer angeschafft, aber erst jetzt beginnen die Mitarbeiter, damit zu arbeiten. Aus ökologischen Gründen.
Denn solche Gräben sind auch Biotope, in denen Amphibien und anderes Getier sowie Pflanzen leben, erläutert Herold. Sie gelte es zu schützen. Deshalb ist das Zeitfenster für Arbeiten in den Gräben eingeschränkt. Von November bis Februar wird der Bagger sowie ein dazugehöriger Lkw für den Abtransport im Einsatz sein. Wie viel Meter Gräben die Gemeinde hat, kann Herold nicht sagen. Er schätzt, dass in etwa vier Jahren alle Gräben gereinigt sein werden.
Mit dem Räumen haben die Bauhof-Mitarbeiter in besonders gefährdeten Gebieten, wie zum Beispiel am Arbach, begonnen. Denn hinter der Anschaffung des 20.000 Euro teuren Löffels steckt Großes: Es geht um den Hochwasserschutz. Offene Gräben sind eine einfache und präventive Maßnahme, die die Gemeinde leisten kann. Die Demonstration kam bei den Räten wie auch bei der Verwaltung gut an. Kämmerer Roland Schwarz bezeichnet es als »effektives Hilfsmittel«. FWV-Rat Martin Hoffmann und SPD-Rat Ulrich Wüsteney urteilen: »Das Ding ist überzeugend.« Bürgermeister Alexander Schweizer betont: »Das ist eine gute Sache.« (GEA)