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Einführung eines Innerortstarifs in Pfullingen verschoben

Einen Innerortstarif in der Echazstadt umzusetzen, würde die Stadt rund 90 000 Euro im Jahr kosten. Die Verwaltung empfahl dem Verwaltungsausschuss daher, davon Abstand zu nehmen. Doch das Gremium entschied anders.

Busfahren innerhalb der Stadt soll nach dem Wunsch des Gemeinderats günstiger werden.
Busfahren innerhalb der Stadt soll nach dem Wunsch des Gemeinderats günstiger werden. Foto: Uwe Sautter
Busfahren innerhalb der Stadt soll nach dem Wunsch des Gemeinderats günstiger werden.
Foto: Uwe Sautter

PFULLINGEN. Die Einführung des Innerortstarifs in Pfullingen wird nur vertagt, aber nicht aufgegeben. Das haben die Mitglieder des Verwaltungsausschusses am Dienstagabend mit Mehrheit beschlossen.

Vor einem Jahr hatte der Pfullinger Gemeinderat sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass das Busfahren innerhalb der Stadt mit einem eigenen Tarif günstiger werden soll. Damals war ein Ein-Euro-Ticket angedacht worden. Das hatte sich jedoch alsbald als nicht zu verwirklichen herausgestellt, da es nicht der Naldo-Tarifstruktur entspricht.

Im November hatte das Gremium daher die Verwaltung beauftragt, auf Basis des Naldo-Stadttarifs 2, der zum Beispiel in Bad Urach gilt, zu untersuchen, wie dieser in Pfullingen umgesetzt werden könnte und welche Kosten sich daraus für die Stadt ergeben würden.

Diese Zahl legte Ordnungsamtsleiter Manfred Wolf jetzt vor. Würde der Stadttarif 2 eingeführt, müsste die Stadt dem Tarifverbund Naldo einen Einnahmeausfall von 89 400 Euro ausgleichen. Berechnet wurde diese Summe aufgrund von Vertriebsdaten der RSV, die jedoch nicht zwischen Pfullinger und Reutlinger Fahrgästen unterscheiden. Wolf warb deshalb dafür, von diesen Plänen Abstand zu nehmen und eher auf das 365-Euro-Ticket, dass die RSV anbiete, zu setzen.

Die Ratsmitglieder im Verwaltungsausschuss gaben sich damit allerdings nicht zufrieden. Eine intensive Diskussion folgte. »Ich möchte schon genauer wissen, wie Naldo zu diesen Zahlen kommt«, erklärte Britta Wayand (FWV), sie habe den Eindruck, dass es eher darum gehe, den Stadttarif abzuwehren. Sie richtete den Blick auf den Bürgerbus und empfahl zu überlegen, ob er nicht weitere Stadtgebiete anfahren könne.

Auch Walter Fromm (SPD) hielt den Bürgerbus für »das beste Angebot« in der Stadt und schlug vor, mit den knapp 90 000 Euro die Bürgerbuslinien zu verbessern.

Traude Koch (GAL) erinnerte daran, dass der Innerortstarif als Beitrag zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz gedacht sei. Deshalb sollte daran festgehalten werden. Sie stellte schließlich den Antrag, die Einführung des Innerortstarifs vorerst zu verschieben und sich Gedanken zu machen, wie der ÖPNV in Pfullingen auf andere Art verbessert werden könnte.

Der Antrag wurde bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung angenommen. (GEA)