»Freiheit« war die eigentliche Themenvorgabe für die zehn Teilnehmer gewesen – aber da nahmen sich manche von ihnen ganz bewusst die Freiheit, andere Schwerpunkte zu setzen. Und so handelten die zwölf Beiträge etwa von sexuell-frustrierenden Strandspaziergängen, von der schwer leidenden Zimmerpflanze oder vom noch viel zu unbekannten Specht Herbert, der wirklich nicht gerne Bücher liest. Die beiden Finalistinnen blieben da etwas näher an der freiheitlichen Themensetzung. Johanna Döffinger, deren Lächeln gerade von einer Zahnspange geprägt wird, berichtete, wie sie sich in einem Moment der Unfreiheit dem Schönheitsideal gerader Zähne gebeugt habe. Jetzt bereue sie es, aber immerhin könne ihr Vater – im Publikum anwesend – darüber schmunzeln, denn er war von Anfang an dagegen.
Echt politisch wurde Anne Sanden, als sie ihren Finaltext vortrug und ein Plädoyer für mehr Toleranz und Akzeptanz hielt. Egal was als normal gelte, Freiheit bedeute, Dinge auch anders machen zu können, denn anders sei ebenso gut. Nichts anders machen sollten dagegen allerdings die Organisatoren der Kreissparkasse, der Stadt Pfullingen, sowie deren Jugendgemeinderat und Jugendreferat. Denn mit dem Poetry Slam haben sie wahres Highlight in den Pfullinger Event-Kalender eingeführt, das nun gerne zur Tradition werden darf.