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Bürgertreff in Lichtenstein: Wer darf rein?

Der Gemeinderat macht Vorgaben: »Bildungszentrum für Kunst und Kultur«, Vereine und Elterncafé sind danach die drei Säulen, auf denen der Bürgertreff zukünftig stehen soll.

Wie lässt sich der Lichtensteiner Bürgertreff mit Leben füllen? Jetzt liegen die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vor.  Foto: Sa
Wie lässt sich der Lichtensteiner Bürgertreff mit Leben füllen? Jetzt liegen die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vor. Foto: Sautter
Wie lässt sich der Lichtensteiner Bürgertreff mit Leben füllen? Jetzt liegen die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vor. Foto: Sautter

LICHTENSTEIN. So richtig klarkamen viele Gemeinderäte nicht mit dem, was da vor ihnen auf dem Tisch lag. »Nutzung des Bürgertreffs – Vorstellung der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung« lautete der Tagesordnungspunkt. So weit, so gut. Allerdings wollte die Verwaltung, dass der Gemeinderat sie beauftragt, eine Benutzerordnung zu erarbeiten. Die Räte fanden aber, es sei ja noch gar nicht klar, was in dem Raum in der ehemaligen Post erlaubt werden soll. Knackpunkt ist eine mögliche Nutzung durch die Vereine.

Schon im Februar saßen erstmals Interessierte im Bürgertreff zusammen, berichteten Thomas Pohl und Danijel Paric vom Büro »Taten.drang«. Sie hatten im Auftrag der Gemeinde und gefördert vom Land die Nachbarschaftsgespräche organisiert mit dem Ziel, Ideen für die Nutzung des Raums zu entwickeln. Danach hatten sie mit zwei Freiwilligen die Ideensammlung eingepackt und waren zu den Bürgern gegangen. Beim Rewe-Markt, bei einem Handballspiel und bei der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Vereine waren sie damit aufgetaucht und hatten die Meinung der Bürger abgeholt, um sie in einem weiteren Gespräch auf den Punkt zu bringen. »Bildungszentrum für Kunst und Kultur«, Vereine und Elterncafé sind danach die drei Säulen, auf denen der Bürgertreff zukünftig stehen soll. So fassten sie die Bürgerbeteiligung zusammen.

Sammelsurium der Wünsche

Für Rolf Goller (SPD) waren nach der Vorstellung »die Bedarfe nicht klar erkennbar«. Vieles sei noch ungeklärt, etwa welche Vereine Interesse hätten. Und damit stelle sich die Frage: »Was regeln wir in der Benutzerordnung?« Auch seine Fraktionskollegin Britta Waschl machte »nur ein Sammelsurium an Wünschen aus«. Sie wolle aber keinesfalls weiter einen leeren Raum. Sie griff deshalb den Vorschlag von Arnold Sendler (OGL) auf, schnellstmöglich einen Wochenplan mit den Interessenten zu erstellen. »Wir sollten das anfangs ziemlich offen gestalten und dann sehen, was möglich ist.«

Thomas Henning (SPD), der bei den Nachbarschaftsgesprächen dabei war, stellte die Frage: »Wollen wir ein Vereinsheim oder wollen wir neue Wege gehen?« Es gehe ja auch um die Beteiligung von Menschen, die bisher nicht vorkämen, sagte er und erinnerte daran, dass es die Anregung des Arbeitskreises Inklusion war, die die Idee des Bürgertreffs vorangetrieben hatte. Bernd Hageloch (CDU) schlug vor, »zuerst einmal in nicht öffentlicher Sitzung zu diskutieren, was wir wollen und was nicht«, und dann mit der Benutzerordnung in die Öffentlichkeit zu gehen. Sein Fraktionskollege Lorenz Allramseder würde darüber »gerne auch öffentlich reden«.

Auch Wilfried Schneider (FWV) betonte, dass zuerst geklärt werden muss, was stattfinden kann. Henning hatte einen Vorschlag parat: Geschlossene Veranstaltungen, etwa Geburtstagsfeiern, dürfe es nicht geben, Seniorenmittagstisch und Elterncafé als Veranstaltungen der Gemeinde seien gesetzt, dagegen sollen regelmäßige wöchentliche Veranstaltungen der Vereine ausgeschlossen werden. Das Gremium beauftragte die Verwaltung auf dieser Basis eine Benutzerordnung zu entwickeln und in der Sitzung nach der Sommerpause zur Diskussion zu stellen. Denn alle wollen den Bürgertreff endlich mit Leben füllen. (GEA)